Mittwoch, 6. Januar 2016

Maria Schrader ist Ehrengast beim 37. Filmfestival Max Ophüls Preis

Wir freuen uns sehr, bei der 37. Ausgabe des Filmfestivals Max Ophüls Preis die Filmemacherin Maria Schrader als Ehrengast begrüßen zu dürfen. Im Rahmen des Festivals werden wir eine Auswahl ihrer Filme präsentieren.

Folgende Filme sind in der Festivalwoche zu sehen:

  •         Stille Nacht – Ein Fest der Liebe (1995, Regie: Dani Levy), 83 Minuten
  •         Aimée & Jaguar (1999, Regie: Max Färberböck), 121 Minuten
  •         Liebesleben (2007, Regie: Maria Schrader), 114 Minuten
  •         Vergiss mein Ich (2014, Regie: Jan Schomburg), 93 Minuten

Maria Schrader schenkte dem Film und dem Theater einige der bemerkenswertesten Frauenfiguren in den letzten drei Jahrzehnten. 1992 wurde sie beim Filmfestival Max Ophüls Preis für ihre Rolle in Dani Levys Tragikomödie I WAS ON MARS mit dem Preis als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet – und kehrt nun 24 Jahre später nach Saarbrücken zurück. Wenn es ein Charakteristikum der Schauspielerin Schrader gibt, das sich durch die vielen, auch sehr unterschiedlichen Figuren zieht, die sie gespielt hat, ist es vielleicht das: Natürlichkeit – im Verbund mit einer fast physisch greifbaren Sinnlichkeit.

Die 1965 in Hannover als Tochter eines Malers und einer Bildhauerin geborene Künstlerin wirkte bei ihrem Filmdebüt ROBBYKALLEPAUL (1988) am Drehbuch mit wie an noch weiteren drei Filmen, die zusammen mit Dani Levy entstanden sind: I WAS ON MARS (1991), STILLE NACHT – EIN FEST DER LIEBE (1995) und MESCHUGGE (1998). 2007 führte sie bei der Bestsellerverfilmung LIEBESLEBEN erstmals selbst Regie. Voraussichtlich 2016 erscheint ihre zweite Regiearbeit, VOR DER MORGENRÖTE, ein Drama über die letzten sechs Monate des Schriftstellers Stefan Zweig mit Josef Hader in der Hauptrolle. Ihre Ausbildung erhielt Maria Schrader am Max Reinhard Seminar in Wien, brach die Schauspielschule aber nach zwei Jahren ab.

Neben ihren Rollen in den Dani-Levy-Filmen trat sie in den 1990er Jahren in Filmen wie dem Road-Movie BURNING LIFE (1994) von Peter Welz oder in Doris Dörries KEINER LIEBT MICH (1994) in Erscheinung und wurde zu einer viel gebuchten Darstellerin. Einen zwischenzeitlichen Höhepunkt erreichte ihre Karriere 1999 mit dem Liebesdrama AIMÉE & JAGUAR. Für ihre Rolle der Jüdin Felice erhielt sie das Filmband in Gold als beste Hauptdarstellerin und bei der Berlinale einen Silbernen Bären. Seitdem spielte Maria Schrader in so unterschiedlichen Filmen wie der Satire VICTOR VOGEL – COMMERCIAL MAN (1999), dem Scheidungsdrama VÄTER (2002), dem Dritte-Reich-Drama ROSENSTRASSE (2003) oder der Kinderbuchverfilmung VORSTADTKROKODILE (2009) mit und arbeitete mit international renommierten Regisseurinnen und Regisseuren wie Hans W. Geißendörfer, Margarethe von Trotta, Agnieszka Holland und Peter Greenaway. Neben ihrer Arbeit als Filmschauspielerin und -regisseurin ist Maria Schrader auch auf der Theaterbühne erfolgreich und erhielt für ihre herausragende Darstellung der Medea in Karin Beiers Inszenierung „Das goldene Vlies“ am Schauspiel Köln 2009 beim NRW-Theaterfestival den Preis als beste Darstellerin. Seit 2002 spielte sie u. a. am Theater Basel, Schauspiel Köln, HAU Berlin und am Deutschen Theater Berlin. Zur Zeit ist sie festes Ensemblemitglied des Thalia Theaters in Hamburg.