Samstag, 24. Januar 2015

Die Preise beim 36. Filmfestival Max Ophüls Preis

Am Samstag, dem 24. Januar 2015, wurden in Saarbrücken im Rahmen des 36. Filmfestivals Max Ophüls Preis die Gewinner und Gewinnerinnen ausgezeichnet. Durch den Abend führte der Schauspieler und Moderator Lutz Winde. Nachfolgend finden Sie die Preisträger/innen und die jeweiligen Jury-Begründungen.

Der MAX OPHÜLS PREIS 2015: CHRIEG; Regie: Simon Jaquemet (Schweiz 2014) 

Der Filmpreis der Saarländischen Ministerpräsidentin: DRIFTEN; Regie: Karim Patwa (Schweiz 2014) 

Der Preis für den gesellschaftlich relevanten Film: CURE – DAS LEBEN EINER ANDEREN; Regie: Andrea Štaka (Schweiz, Kroatien, Bosnien 2014) 

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis: DRIFTEN; Regie: Karim Patwa (Schweiz 2014)

Der Publikumspreis: FREISTATT; Regie: Marc Brummund (Deutschland 2014)

Der Preis der Jugendjury: FREISTATT; Regie: Marc Brummund (Deutschland 2014)

Der Preis für die Beste Nachwuchsdarstellerin: Lore Richter für den Film IN UNS DAS UNIVERSUM; Regie: Lisa Krane (Deutschland 2014) 

Der  Preis  für  den  Besten  Nachwuchsdarsteller:  Benjamin Lutzke  für  den  Film  CHRIEG; Regie: Simon Jaquemet (Schweiz 2014)

Der Kurzfilmpreis: SADAKAT; Regie: Ilker Çatak (Deutschland 2014) 

Und eine lobende Erwähnung geht an DISCIPLINE; Regie: Christophe M. Saber (Schweiz 2014)

Der Publikumspreis Kurzfilm: HERMAN THE GERMAN; Regie: Michael Binz (Deutschland 2014)

Der Preis für den Besten Dokumentarfilm: BEYOND PUNISHMENT; Regie: Hubertus Siegert (Deutschland 2014) 

Und eine lobende Erwähnung geht an DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE; Regie: Maurizius Staerkle Drux (Deutschland 2014)

Der Preis für den Besten Mittellangen Film: ALLES WIRD GUT; Regie: Patrick Vollrath (Österreich, Deutschland 2014)

Und eine lobende Erwähnung geht an FREMDKÖRPER; Regie: Christian Werner (Deutschland 2015)

Der Publikumspreis für Mittellange Filme: FREMDKÖRPER; Regie: Christian Werner (Deutschland 2015)

Der  Förderpreis  der  DEFA-Stiftung:  MÜLHEIM – TEXAS. HELGE SCHNEIDER HIER UND DORT;  Regie:  Andrea Roggon (Deutschland 2015)

Der Preis der Ökumenischen Jury: DRIFTEN; Regie: Karim Patwa (Schweiz 2014)

 

Jury-Begründungen 24. Januar 2015

MAX OPHÜLS PREIS 2015

In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls vergibt die Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den MAX OPHÜLS PREIS. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Nachwuchs-Regisseuren/Regisseurinnen im deutschsprachigen Raum. Der Max Ophüls Preis 2015, für den Spielfilme mit einer Länge ab ca. 65 Minuten nominiert werden können, ist dotiert mit 36.000 Euro (inkl. 3.000 Euro Kopienwert) und wird von der Jury ermittelt. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den Regisseur, den Produzenten und an den Verleih des Films ausgezahlt, der einen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival realisiert.

Der MAX OPHÜLS PREIS 2015 geht an Simon Jaquemet für den Film CHRIEG.

Begründung:
Die Jury hat sich einstimmig für CHRIEG entschieden. Ein kraftvolles Erstlingswerk, das uns mit seiner Wucht, Klarheit und Authentizität auf Anhieb gepackt hat. Die Hauptfigur Matteo findet Identität und Geborgenheit, wo der Zuschauer sie am wenigsten erwartet.
Eine wütende Jugend, geprägt von hilflosen Eltern, erobert sich ihren Raum, in welchem sie nach eigenen Gesetzen ihren Sehnsüchten und Aggressionen freien Lauf lässt.

Durch das kraftvolle Ineinandergreifen aller filmischen Mittel schaffen der Regisseur und sein Team großes Kino!

Die Jury-Mitglieder sind: Hannelore Hoger, Anja Dihrberg, Anatol Nitschke, Devid Striesow und Jakob Lass.

 

FILMPREIS DER SAARLÄNDISCHEN MINISTERPRÄSIDENTIN 2015

Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin 2015 ist mit € 5.500 dotiert und wird an einen/eine Regisseur/Regisseurin vergeben, deren/dessen Film beim Festival seine deutsche Erstaufführung erfährt. Der Preis wird durch eine Verleihförderung in Höhe von € 5.500 ergänzt. Dieser Preis kann auf Empfehlung des ausgezeichneten Regisseurs/der ausgezeichneten Regisseurin der Verleihfirma des Films auf Antrag zugesprochen werden, die die Distribution des Films in Deutschland übernimmt.

Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin 2015 geht an Karim Patwa für den Film DRIFTEN.

Begründung:
DRIFTEN ist ein fesselnder Film getragen durch das intensive Spiel der beiden Hauptdarsteller Sabine Timoteo und Max Hubacher. Ohne zu verurteilen zeigt der Regisseur uns die innere Zerrissenheit seiner Figuren und lässt uns teilhaben an Schuld und Schmerz. Eine Geschichte über jugendlichen Geschwindigkeitsrausch und dessen Folgen. Dem Regisseur gelingt eine Mixtur aus psychologischem Drama und Stilmitteln des amerikanischen Independentkinos.

 

DER PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM 2015

Die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandradio Kultur stellen diesen mit € 5.000 dotierten Preis seit 2014 zur Verfügung. Er wird von der Max Ophüls Preis Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. In der Vergabe des Preises ist die Jury frei, sie kann den Preis dem Autor/der Autorin, dem Produzenten/der Produzentin oder dem Regisseur/der Regisseurin des ausgezeichneten Films zusprechen.

Der Preis für den gesellschaftlich relevanten Film 2015 geht an Andrea Štaka für den Film CURE – DAS LEBEN EINER ANDEREN.

Begründung:
CURE – DAS LEBEN EINER ANDEREN erzählt mit sanfter Poesie die Geschichte eines pubertierenden Mädchens in Mitten eines für sie fremden, vom Krieg traumatisierten Landes. Über das faszinierende Spiel um Realität und Teenagerobsession schafft es der Film uns hineinzuziehen in eine uns zwar geografisch nahe, aber doch kaum fassbare Welt der überlebenden Frauen, der abwesenden Männer und der latenten Ängste und Schuldgefühle. Dieser sinnliche Film voller Rätsel und dunkler Andeutungen lässt uns alle berührt im Kinosaal zurück.

 

PUBLIKUMSPREIS 2015

Der Publikumspreis 2015 geht an die Regisseurin/den Regisseur, deren/dessen Film aus dem Wettbewerb um den Max Ophüls Preis die meisten Zuschauerstimmen erhält. Der Publikumspreis ist dotiert mit € 3.000. Die Ausstattung des Publikumspreises ist Teil der Förderung durch die Saarland Sporttoto GmbH.

Der Publikumspreis 2015 geht an Marc Brummund für den Film FREISTATT. 

 

FRITZ-RAFF-DREHBUCHPREIS 2015

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis, der zur Förderung der Arbeit von Drehbuchautorinnen/en im Nachwuchsbereich vom Saarländischen Rundfunk und dem ZDF im Rahmen des Festivals vergeben wird, ist mit € 13.000 dotiert. Der Preis wird einer Autorin/einem Autor eines bereits verfilmten Buches aus dem Wettbewerb zugesprochen.

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis 2015 geht an Karim Patwa und Michael Proehl für den Film DRIFTEN.

Begründung:
Wenn man über einen guten Film spricht, erinnert man sich meist an das beeindruckende Spiel der Darsteller, an ungewöhnliche Kameraperspektiven oder aber an eine genial ausgedachte Szene. Auch in diesem Film über Schuld, Sühne und Vergebung bleibt eine meisterhaft geschriebene Szene besonders im Gedächtnis haften, in der bei einem Rollenspiel Täter und Opfer die Perspektiven tauschen und dem Zuschauer ihre große Not nahe bringen. Es sind der junge Raser Robert, der ein Kind überfahren hat und nach der Verbüßung seiner Haftstrafe den Kontakt zu Alice, der Mutter des getöteten Mädchens, sucht. Erst nach und nach entdeckt diese seine wahre Identität. Eine herausragende Qualität des Drehbuchs ist zudem der bisweilen spielerische Umgang mit diesem ernsten Thema, der in einer surrealen Bar-Szene gipfelt, in der Robert und Alice davon träumen, noch mal einmal neu über ihren Lebensweg entscheiden zu können.

Die Jury-Mitglieder sind: Dr. Simone Höller, Anette Kührmeyer und Rolf-Rüdiger Hamacher. 

 

PREIS DER JUGENDJURY (Wettbewerb Spielfilm) 2015

Der Preis der Jugendjury 2015, der von einer eigens einberufenen deutsch-französischen Jugendjury aus den Wettbewerbsfilmen ermittelt wird, ist mit € 2.500 dotiert und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung Saarland getragen.

Der Preis der Jugendjury 2015 geht an Marc Brummund für den Film FREISTATT.

Begründung:
Dies ist ein Film, der uns von Anfang an in Bann gezogen hat und auch nach dem Ende nicht mehr losließ. Dass er auf wahren Begebenheiten beruht, ist schockierend und empörend zugleich und regt zum Nachdenken an. Hinter dem beschönigenden Ausdruck „Fürsorgeheim“ verbergen sich Gewalt, Ausbeutung, Missbrauch, Gefangenschaft und Tod. 60er Jahre Look in Farben, Bildern, Szenerie und Musik verbinden sich mit bekannten Genreelementen und brillanten Schauwerten zu einem intensiven Filmerlebnis. Die von seiner Familie abgeschobene und im Stich gelassene Hauptfigur Wolfgang geht willensstark und mutig durch diese Hölle, um dieses Privileg nochmals zu erlangen: Freiheit! Frei sein wie ein Vogel!

Die Jury-Mitglieder sind: Sebastian Dörr, Mattea Klostermann, Lorenz Röttig, Emma Völker und Maximilian Weiand. 

 

DARSTELLERINNENPREIS 2015

Der Preis für die Beste Nachwuchsdarstellerin 2015, der für herausragende Leistungen im Bereich Schauspiel vergeben wird, ist dotiert mit € 3.000.

Der Preis für die Beste Nachwuchsdarstellerin 2015 geht an Lore Richter mit dem Film IN UNS DAS UNIVERSUM.

Begründung:
Zwei Herzen schlagen in Li Holländers Brust. Buchstäblich. Für die Ärzte ist es ein medizinisches Wunder – für Li jedoch gleicht es einer Katastrophe. Die zwei Herzen bedrohen ihre Ausbildung als Tänzerin, setzen ihre Beziehung aufs Spiel und erfordern eine folgenschwere Entscheidung: Soll sie einen medizinischen Eingriff zulassen, der ihr geliebtes Leben vielleicht vollkommen ändern wird?

In Lisa Kranes IN UNS DAS UNIVERSUM brilliert Lore Richter mit eindrucksvoller körperlicher Präsenz. Aggressiv und zupackend im Tänzerischen, sensibel und zweifelnd in der Mimik: Mit großer Intensität verleiht sie Lis Kampf um Selbstbestimmung Ausdruck und reißt uns dank ihrer Leidenschaft mit. Die Figur der Li: In einem gleicht sie Lore Richter selbst, denn Lore Richters großes Herz fürs Schauspielen reicht glatt für zwei.

 

DARSTELLERPREIS 2015

Der Preis für den Besten Nachwuchsdarsteller 2015, der für herausragende Leistungen im Bereich Schauspiel vergeben wird, ist dotiert mit € 3.000. Der Darstellerpreis wird von O.Häfele – Visuelles Marketing gestiftet.

Der Preis für den Besten Nachwuchsdarsteller 2015 geht an Benjamin Lutzke mit dem Film CHRIEG.

Begründung:
Kein Ziel, kein Interesse, keine Lust: Der junge Matteo ist vom Leben überfordert und äußert ein Verhalten, das wiederum seine Eltern überfordert. Und so schicken sie ihn in ein abgelegenes Erziehungs-Camp mitten in den Alpen. Doch wo man ihm bürgerliches Verhalten beibringen soll, herrscht schon längst eine Anarchie zügelloser Aggression. In Simon Jaquemets CHRIEG nimmt uns der Hauptdarsteller Benjamin Lutzke mit auf eine schockierende Reise Matteos hin zu einer extremen, als Freiheit empfundenen Abhängigkeit. Mit fast beängstigender Glaubwürdigkeit verkörpert Benjamin Lutzke Matteos Pendeln zwischen perspektivloser Verzweiflung, aufscheinender Todessehnsucht und nackter Gewalt. Immer wieder schimmern vielschichtige Untiefen durch sein Spiel, die seiner Figur permanent Unerwartetes verleihen. Damit gelingt Benjamin Lutzke ein herausragendes Schauspielerdebüt, das niemand, der es gesehen hat, so schnell vergessen wird. 

 

DER KURZFILMPREIS 2015

Der Kurzfilmpreis 2015 wird von der Jury an einen Regisseur/eine Regisseurin für einen Film aus dem Kurzfilmwettbewerb (Kurzfilme bis ca. 30 Minuten) vergeben. Der Preis wird von der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS) zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit € 5.000.

Der Preis für den Besten Kurzfilm 2015 geht an Ilker Catak für den Film SADAKAT.

Begründung:
Eine Istanbuler Ärztin hilft einem jungen Demonstranten vor dem Zugriff der Polizei und bringt sich und ihre Familie damit ins Visier der staatlichen Organe.
Ilker Catak und sein Autor Georg Lippert erschaffen in 25 Minuten ein atmosphärisch dichtes Drama, das uns von der ersten Minute an gefesselt hat. Mit feinen Zwischentönen und erzählerischer Raffinesse gewährt uns SADAKAT einen Einblick in das heutige Istanbul. Dabei erfahren wir den politischen Konflikt im Privaten.

Handwerklich auf hohem Niveau, ein erstklassiges Ensemble und starke Bilder - dieser Film hat uns mitgenommen und begeistert.

Lobende Erwähnung:
Die lobende Erwähnung geht an Christophe M. Saber für den Film DISCIPLINE.

Begründung:
Ein kleiner Anlass endet in der totalen Eskalation. Virtuos erzählt Christophe M. Saber den Culture Clash in einem Schweizer Supermarkt.

Die Jury-Mitglieder sind: Ulrike Müller, Jonas Katzenstein und Dominic Raacke.

 

DER PUBLIKUMSPREIS KURZFILM 2015

Der Publikumspreis Kurzfilm aus dem Wettbewerb wird von der Energie SaarLorLux AG ausgestattet und ist mit € 5.000 dotiert.

Der Publikumspreis Kurzfilm 2015 geht an Michael Binz für den Film HERMAN THE GERMAN. 

 

DOKUMENTARFILMPREIS 2015

Der Dokumentarfilmpreis 2015 wird von der Jury für einen Film aus dem Dokumentarfilm- Wettbewerb vergeben. Der Preis wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit € 7.500.

Der Dokumentarfilmpreis 2015 geht an Hubertus Siegert mit dem Film BEYOND PUNISHMENT.

Begründung:
Können Täter und Opfer bzw. die Hinterbliebenen der Opfer miteinander in einen Dialog treten? Macht es Sinn, dass der Vater einer ermordeten Tochter mit deren Mörder spricht? Der Film untersucht diese Frage, indem er drei Fälle einander gegenüber stellt. Über mehrere Jahre der Beobachtung weist der Regisseur nach, dass Versöhnung vielleicht nicht möglich ist, aber Bewältigung durch Auseinandersetzung schon. Dem Regisseur gelingt es mit Respekt und Einfühlungsvermögen diesen Prozess auf beiden Seiten sichtbar zu machen. Ein zutiefst wahrhaftiger gradliniger Film.

Lobende Erwähnung:
Die lobende Erwähnung geht an Maurizius Staerkle Drux für den Film DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE.

Begründung:
Ein architektonisch perfekter Film, der die komplexen Familienverhältnisse der Böhms so behutsam wie genau erzählt. Das, was nicht explizit gesagt wird, wird mit filmischen Mitteln zum Ausdruck gebracht. Zum Beispiel durch die subtil sich durchziehende Farbe rot, die viel mehr ist, als ein architektonisches Gestaltungsmittel, nämlich auch Metapher für die Bedeutung DER wichtigsten Frau im Leben der vier Männer.

Die Jury-Mitglieder sind: Hans W. Geißendörfer, Michèle Sauvain und Martina Zöllner. 

 

PREIS FÜR DEN BESTEN MITTELLANGEN FILM 2015

Der Preis für den besten mittellangen Film aus dem Wettbewerb (Spielfilme zwischen ca. 30 und 65 Minuten) wird von der Jury Kurzfilm/mittellanger Film vergeben und ist mit € 5.000 dotiert. Preisstifter ist die SHS Strukturholding Saar GmbH.

Der Preis für den mittellangen Film 2015 geht an Patrick Vollrath für den Film ALLES WIRD GUT.

Begründung:
ALLES WIRD GUT fängt ganz harmlos an. Ein Wochenend-Vater holt seine kleine Tochter ab und es beginnt eine verhängnisvolle Reise, die unausweichlich auf eine Katastrophe zusteuert. So entsteht ein Sog, dem der Zuschauer sich nicht entziehen kann.
Simon Schwarz als Vater und die achtjährige Julia Pointner brillieren mit ihrem atemberaubenden Spiel unter der meisterhaften Regie von Patrick Vollrath. Der Film tut weh, fasziniert und bleibt lange im Gedächtnis.

Lobende Erwähnung:
Die lobende Erwähnung geht an Christian Werner für den Film FREMDKÖRPER.

Begründung:
In seinem atmosphärisch dichten Film bringt uns Christian Werner das Schicksal zweier Menschen nahe und verhandelt gleichzeitig ein großes gesellschaftliches Thema.

Die Jury-Mitglieder sind: Ulrike Müller, Jonas Katzenstein und Dominic Raacke.

 

DER PUBLIKUMSPREIS FÜR DEN MITTELLANGEN FILM 2015
Der Publikumspreis für mittellange Filme aus dem Wettbewerb wird von der Sparkasse Saarbrücken ausgestattet und ist mit € 5.000 dotiert.

Der Publikumspreis für mittellange Filme 2015 geht an Christian Werner mit dem Film FREMDKÖRPER. 

 

FÖRDERPREIS DER DEFA-STIFTUNG 2015

Der Förderpreis der DEFA-Stiftung wird als Stipendium in Höhe von € 4.000 an einen Film aus dem Dokumentarfilm-Wettbewerb vergeben. Bei besonders innovativen filmkünstlerischen Vorhaben ist eine Erhöhung des Stipendiums durch den Förderausschuss der Stiftung nach Einreichung eines Förderantrags möglich.

Der Förderpreis der DEFA-Stiftung 2015 geht an Andrea Roggon für den Film MÜLHEIM – TEXAS. HELGE SCHNEIDER HIER UND DORT.

Begründung:
Dieser Film ist ein gelungenes cineastisches Porträt, das uns beglückt durch seine Leichtigkeit, seine Situationskomik und manchmal seine Melancholie. Der Widerstand Helges, sich auf dieses Porträt einzulassen wird miterzählt. Ein Porträt, das sich selbst immer wieder in die Luft sprengt und genau dadurch seinem Protagonisten gerecht wird. Dieser Preis soll ermutigen, sich weiterhin auf Experimente einzulassen. 

 

DER PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY 2015

Ausgezeichnet wird ein Film aus dem Wettbewerb, dem es mit wirklicher künstlerischer Begabung gelingt, die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte zu sensibilisieren. Der Preis von INTERFILM und SIGNIS ist mit € 2.000 dotiert und wird von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland – Landesarbeitsgemeinschaft e.V. sowie der Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung im Saarland e.V. (vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland) gemeinsam gestiftet.

Der Preis der ökumenischen Jury 2015 geht an Karim Patwa für den Film DRIFTEN.

Begründung:
Ein Geschwindigkeitsrausch endet mit dem Tod eines Kindes. Mutter und Fahrer begegnen einander. Schuld und Sühne, Verlust und Liebe, Nähe und Distanz – das zeigt der Film DRIFTEN in einem subtilen Spiel, das den Zuschauer über Gefühle und Verstand erreicht und berührt.

Die Jury-Mitglieder sind: Vesna Andonovic, Gerhard Alt, Dietmar Adler und Oliver Gross.