Dienstag, 27. November 2018

Dauerkolonie deutscher Film – Diversität in Filmbusiness und Filmgestaltung

Das Filmfestival Max Ophüls Preis und Label Noir veranstalten zur 40. Ausgabe (14.-20. Januar 2019) im Rahmen der Festivalsektion MOP-Industry gemeinsam am Mittwoch, den 16. Januar 2019 den Thementag „Dauerkolonie deutscher Film“, der Impulse für mehr Diversität in der deutschsprachigen Filmlandschaft geben möchte.

Wie definieren wir Deutschsein? Wie deuten wir Heimat und Zugehörigkeit? Und wie werden People of Color (PoC) in Filmen (re-)präsentiert?

In einer Diskussionsrunde wollen wir mit unseren Gästen Ideen formulieren und erörtern, welche konkreten Schritte möglich sind, um neuen Perspektiven eine kreative Plattform zu bieten. Wie können politisch und gesellschaftlich brisante Themen künstlerisch aufbereitet werden, ohne erneut Stereotype zu produzieren? Wie kann der deutschsprachige Film das Potenzial aller hier lebenden Menschen – sowohl als Filmschaffende als auch in den Narrativen – nutzen, um die deutschsprachige Gesellschaft realitätsnah zu repräsentieren, ihren bildungspolitischen Auftrag zu erfüllen und auch international eine bedeutendere Rolle zu spielen? Welche Anregungen liefert die Medienpädagogik? Wie setzen sich andere künstlerische Medien mit diesen Fragestellungen auseinander?

Im Zentrum des Thementages steht ein Projekt-Pitch junger Filmschaffender, die bisher nicht mehr als drei Langfilmprojekte realisiert haben und deren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt in Deutschland, Österreich oder der Schweiz liegt: Autor·innen, Produzent·innen, mit und ohne Migrationsvorder- oder -hintergrund sind aufgerufen, ihre Stoffe einzusenden (Einreichfrist ist der 5. Dezember). Gesucht werden „neue deutsche Perspektiven“ jenseits von oft wiederholten Klischees, Stereotypen und Stigmata. Willkommen sind Stoffe für sämtliche denkbaren narrativen filmischen Formen (Kurzfilm, Langfilm, TV-Serie, Webserie etc.). Weitere Details zur Einreichung finden sich unter: ffmop.de/branche/stoff_ausschreibung.

Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Claudia Tronnier (ZDF – Das kleine Fernsehspiel), Peter Hartwig (Produzent), Tyron Ricketts (Produzent, Schauspieler) sowie je einem Vertreter von Label Noir und dem Filmfestival Max Ophüls Preis wählt aus den eingereichten Stoffen bis zu fünf Projekte aus. Label Noir erhält eine Wildcard für einen sechsten Stoff. Am Festivalmittwoch erhalten die Autor·innen / Produzent·innen der ausgewählten Projekte im Rahmen des Thementages jeweils 15 Minuten Zeit, ihr Drehbuch – u.a. mit einer szenischen Lesung durch Schauspieler·innen – vorzustellen.

Der Thementag „Dauerkolonie deutscher Film“ wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung, der saarländischen Landeszentrale für politische Bildung sowie der Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH.

Der Leiter der MOP-Industry, Alexander Masche, betreut die Veranstaltung für das Filmfestival Max Ophüls Preis. Weitere Informationen zu Label Noir finden Sie unter labelnoir.net.