Dienstag, 13. Dezember 2022

Tribute to Sandra Hüller

Das 44. Filmfestival Max Ophüls Preis (23.–29.01.2023) widmet das diesjährige Tribute der Schauspielerin Sandra Hüller. Im Rahmen des Filmfestivals werden ihr zu Ehren drei Filme präsentiert sowie eine kleine Auswahl von Musikvideos, in denen sie nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören ist. Am Samstag, den 28.01.2023 wird Sandra Hüller zudem eine exklusive Masterclass für die anwesenden Talente unterrichten sowie ein öffentliches Werkstattgespräch führen.

Das bisher von Sandra Hüller vorgelegte Werk ist unheimlich facettenreich, überraschend und geprägt von einer großen Offenheit. Man spürt einen Mut zum Wagnis sowie die Bereitschaft, sich unbedingt auch auf die Vision junger, noch unbekannte:r Künstler:innen einzulassen. Sie geht all in, spielt uneitel, eindringlich und ist obendrein musikalisch. Jene Aspekte im Rahmen eines Tributes zu zelebrieren und gemeinsam mit unserem Publikum zu erfahren, darauf freue ich mich sehr“, so Programmleiterin Carolin Weidner.

Dragan Bakema und Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Dragan Bakema und Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Dragan Bakema und Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Sandra Hüller in BROWNIAN MOVEMENT - Filmlichter_CoinFilm

Ihre Rolle der jungen, an Epilepsie leidenden Michaela Klinger in Hans Christian Schmids Familiendrama REQUIEM machte Sandra Hüller 2006 bekannt. Mit dem umwerfenden Erfolg von Maren Ades TONI ERDMANN rückte sie 2016 auch ins Licht der internationalen Öffentlichkeit. Europäischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Bayerischer Filmpreis – kaum eine Auszeichnung, die sie damals nicht erhalten hat. Bei der Verleihung der Academy Awards saß sie 2017 im Publikum und durfte sich berechtigte Hoffnungen auf einen Auslands-Oscar machen.

 

Geboren 1978 in der ostdeutschen Kleinstadt Suhl, bewarb sich Sandra mit 17 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und wurde angenommen. Nach ihrem Abschluss ging sie zunächst an die Theater in Jena und Leipzig und gehörte von 2012 bis 2015 zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, 2018 wechselte sie ans Schauspielhaus Bochum. Viermal war sie „Schauspielerin des Jahres“, 2019 erhielt sie den renommierten Gertrud-Eysoldt-Ring und 2020 den Theaterpreis Berlin.

 

Parallel nahm ab 2005 ihre Filmkarriere immer mehr an Fahrt auf – mit Figuren, die sich ins Gedächtnis einprägen. Sei es die fünffache Mutter Rita in MADONNEN (2007) von Maria Speth, die immer wieder von ihrer Unbeständigkeit und Rastlosigkeit eingeholt wird. Oder die Ärztin Charlotte in BROWNIAN MOVEMENT (2010) von Nanouk Leopold, die Sexaffären mit wenig attraktiven Männern aus ihrem Patientenkreis hat. In Thomas Stubers Film IN DEN GÄNGEN (2018) spielte sie eine Angestellte in einem Großmarkt irgendwo in Ostdeutschland, die mit einem Kollegen eine fragile Liebesgeschichte beginnt.

„Die Figuren“, sagt Sandra Hüller, „werden irgendwann Teil einer Biografie. Das sind ja alles Begegnungen, die ich hatte – eben nicht nur mit der Regie, sondern auch mit den Figuren.“

 

In den letzten Jahren wirkte die Schauspielerin verstärkt in internationalen Produktionen mit. Mit der französischen Regisseurin Justine Triet verbindet sie eine freundschaftliche und kreative Beziehung. 2019 arbeiteten sie u.a. bei SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS zusammen, im Frühjahr 2022 stand Sandra Hüller in Triets neuestem Spielfilm Anatomie d'une chute vor der Kamera. Zuletzt drehte sie mit Jonathan Glazer THE ZONE OF INTEREST und mit Frauke Finsterwalder SISI & ICH.

 

 

Dass sie nicht nur ein herausragendes schauspielerisches, sondern auch musikalisches Talent hat, bewies Sandra Hüller vor drei Jahren: 2020 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Be Your Own Prince“.

 

TRIBUTE SANDRA HÜLLER

FILMREIHE

MADONNEN, Regie: Maria Speth, (2007), Freitag, 27.01.23, 20.00 Uhr, Kino achteinhalb

SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS, Regie: Justine Triet (2019), Samstag, 28.01.23, 16.00 Uhr, CineStar

BROWNIAN MOVEMENT, Regie: Nanouk Leopold (2010), Sonntag, 29.01.23, 11.00 Uhr, Kino achteinhalb

 

Zwei Arbeiten (MADONNEN und BROWNIAN MOVEMENT) werden als 35mm-Filmkopien im Kino achteinhalb präsentiert. Die exklusive Masterclass findet am Samstag, 28. Januar 2023 um 12.30 Uhr statt. Im Anschluss an die Filmvorführung von SIBYL führt Moderator Urs Spörri im CineStar ein öffentliches Werkstattgespräch. Die Auswahl an Musikvideos wird demnächst bekannt gegeben.