Nachruf Rosa von Praunheim
Mit großer Dankbarkeit erinnern wir uns an die Begegnungen mit Rosa von Praunheim anlässlich seines Ehrenpreises beim Filmfestival Max Ophüls Preis im Jahr 2020. Mit der Auszeichnung würdigten wir sein jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement für Filmschaffende und seine Bedeutung für eine Filmkultur, die sich stets eingemischt, positioniert und geöffnet hat.
Rosa von Praunheim - © Oliver Dietze
Rosa von Praunheim - © Oliver Dietze
Rosa von Praunheim - © Oliver Dietze
Rosa von Praunheim war 2020 nicht nur als Ehrenpreisträger ausgezeichnet, sondern stellte auch den Eröffnungsfilm der Festivalausgabe mit DARKROOM. Sein Besuch – gemeinsam mit seinem Mann Oliver Sechting und seinem Filmteam – war für uns eine ebenso inspirierende wie zauberhafte Erfahrung. Von der Einführung in die ganz eigene Hut-Tradition bis hin zu langen, klugen und humorvollen Gesprächen über das Filmemachen, über Haltung, Lust an der Provokation und die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen – jede Begegnung war geprägt von Offenheit, Neugier und einer ansteckenden Begeisterung für das Kino und für Menschen.
Rosa von Praunheims Werk steht seit Jahrzehnten für ein Kino, das sich nicht anpasst, sondern einmischt; das sichtbar macht, was sonst an den Rand gedrängt wird; und das immer wieder neue Stimmen ermutigt, ihre Geschichten zu erzählen. Seine Großzügigkeit im Teilen von Erfahrungen, sein wacher Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und seine Lust am Diskurs haben unsere Gespräche ebenso geprägt wie unser Festival.
Diese Tage in Saarbrücken bleiben uns als etwas Besonderes in Erinnerung: als intensive, herzliche und sehr persönliche Begegnung mit einem Künstler, dessen Neugier, Humor und Leidenschaft für den Film ansteckend sind. Wir sind dankbar für diese Zeit, für den Austausch und für die Spuren, die Rosa von Praunheim mit seinem Werk und seiner Präsenz bei den Talenten und dem Festival hinterlassen hat.
Svenja Böttger und die Festival-Crew