LILLIAN
Regie: Andreas Horvath Österreich 2019 | 128 Min. | Engl., Russ., Tschuktschisch mit engl. UT
Lillian (Patrycja Płanik), als Emigrantin in New York gestrandet, versucht, sich im Big Apple ein neues Leben aufzubauen. Doch ohne Papiere findet sie keinen Job, selbst in der Pornoindustrie wird sie abgewiesen. Also beschließt sie, zurück in ihre Heimat Russland zu kehren – zu Fuß.
Entschlossen macht sie sich auf den langen Weg, nach Westen, quer durch die USA, hinein in die Kälte Alaskas, um dort die Beringstraße zu überqueren. Ihre beschwerliche Reise führt sie durch karge Landschaften und heruntergekommene Städte, nur selten hat sie Kontakt zu anderen Menschen. Und je weiter westwärts sie kommt, desto gefährlicher wird ihr Vorhaben – und ihr Trip wird zur Chronik eines langsamen Verschwindens.
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Regiekommentar
Ausgangspunkt unseres Films war die wahre Geschichte einer in New York ansässigen Russin, die eines Tages loszog, um zu Fuß in ihre Heimat zurückzugehen. Nur durch Zufall wurde sie in den Wäldern Kanadas von Arbeitern entdeckt. Allen Warnungen zum Trotz setzte sie ihren Fußmarsch in Richtung Beringstraße allein fort... Sie hieß Lillian Alling, man schrieb das Jahr 1927. Bis heute gilt sie als verschollen. Ihr Eigensinn hat mich fasziniert, die Idee zu LILLIAN hat mich seit 15 Jahren verfolgt.
Die schrille Metropole New York, ein rauschendes Maisfeld irgendwo im Mittelwesten und ein einsamer Strand an der Beringstraße: Wenn man diese drei Orte mit einer Linie verbindet, erhält man Lillians ungefähre Reiseroute. Wenn man sich überlegt, in welche Situationen man auf einem Fußmarsch quer durch Nordamerika geraten könnte, entstehen natürlich Geschichten. Aber im Grunde ist der Film eine Summe von Improvisation und Zufall. Es gab kein Drehbuch. Es war immer geplant, dass zufällige Begegnungen in die Erzählung eingebaut werden und die Handlung bestimmen. (Andreas Horvath)
Regie-Biographie
Andreas Horvath
Geboren 1968 in Salzburg. Er ist preisgekrönter Filmemacher und Fotograf. Seine Filme liefen auf zahlreichen internationalen Filmfestivals, u. a. in Venedig, Locarno, Karlovy Vary, Rotterdam, London, Chicago oder San Francisco.