BORGA
Regie: York-Fabian Raabe Ghana, Deutschland 2021 | 104 Min. | FSK ab 16 | Twi, Dt., Engl. mit dt. UT
Borga sind Ghanaer, dies es im Ausland zu enormem Wohlstand gebracht haben. Zumindest ist es das, was sie den Daheimgebliebenen weismachen wollen.
Borga sind Ghanaer, dies es im Ausland zu enormem Wohlstand gebracht haben. Zumindest ist es das, was sie den Daheimgebliebenen weismachen wollen.
Kojo (Eugene Boateng) wächst mit seinem Bruder auf einer Elektroschrott-Müllhalde in Ghanas Hauptstadt Accra auf. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit dem Sammeln von Metallen, die sie aus westlichen Elektrogeräten gewinnen. Eines Tages hat Kojo eine Begegnung mit einem Borga, die ihn nachhaltig beeindruckt. Zehn Jahre später lässt er seine Familie in Ghana zurück, um in Deutschland seinerseits ein Borga zu werden. Doch dort muss er feststellen, dass niemand auf ihn gewartet hat. Eine Rückkehr kommt nicht in Frage, und als er sich in Lina (Christiane Paul) verliebt, scheinen sich die Dinge zum Positiven zu wenden. Das schnelle Geld aber fordert von Kojo Entscheidungen, die nicht immer die richtigen sind.
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Regiekommentar
BORGA ist für mein Team und mich mehr als ein Film! Es ist eine Reise, eine Erfahrung, die uns, Ghanaer, Deutsche und Deutsch-Ghanaer, näher zusammengebracht hat.
Dies spiegelt sich auch im Titel wider: „Borga“ ist ein ghanaisches Wort, dass von dem deutschen Wort „Hamburg“ abgeleitet ist und „der reiche Onkel aus dem Ausland“ bedeutet. Mein Ziel war es, gemeinsam einen Film zu schaffen, der eine authentisch ghanaische Geschichte erzählt, mit der sich Menschen auf der ganzen Welt im Kern identifizieren können.
Dabei war es mir wichtig, eine Hauptfigur zu kreieren, die zwar Opfer ihrer Umstände ist, sich aber gleichzeitig ihnen nicht ergibt. Im Gegenteil: Es ist die Geschichte eines Menschen, der sich selbst „empowert“, dabei Fehler macht und aus ihnen lernt. Iimmer mit dem Ziel, die ihm begegnenden Missstände zu überwinden.
Ich hoffe, dass dieser Geist von Respekt vor und hinter der Kamera mitschwingt, und wir neue Perspektiven eröffnen können, die dazu führen, Menschen unterschiedlicher Herkunft näher zusammen zu bringen.
Regie-Biographie
York-Fabian Raabe
Nach dem Abschluss eines Wirtschaftsstudiums studierte er an der dffb in Berlin. Für seine meist im afrikanischen Kontext spielenden Filme gewann er diverse Preise, u.a. 2011 für ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE den Max Ophüls Preis: Bester Kurzfilm. BORGA ist sein Spielfilmdebüt.