DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE

Theater Oberhausen / öFilm

DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE

DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE - Theater Oberhausen / öFilm

DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE

Regie: Hannah Dörr Deutschland 2021 | 63 Min. | FSK ab 12 | Deutsch

Es ist ein fürchterliches Massaker: Hunnische Reiter stürmen die Kleinstadt Anröchte und köpfen wahllos Menschen. Am nächsten Tag erscheinen Kommissar Konka (Hendrik Arnst) und sein Assistent Walter (Julian Sark), um den Fall aufzuklären.
Der Bürgermeister behauptet zunächst, nichts von den Morden zu wissen. Er will sein Anröchte als Tourismusmagnet nicht gefährden. Zeugenaussagen führen zu einem wöchentlich stattfindenden Spektakel der Dorfjugend. Dort gibt es zwar etliche Verhaftungen, aber keine Hinweise auf die Hunnenreiter. Auch die Forensik in Dortmund kann mit ihren Untersuchungen nicht weiterhelfen. Das Geständnis eines Verdächtigen, den die Anröchter Polizei festgenommen hat, ist offensichtlich inszeniert. Wenig später wird er tot aufgefunden – auch geköpft.
Alle Indizien führen ins Nichts. Konkas Versuch, das Motiv der Hunnenreiter zu ermitteln, scheitert. Er begreift: In einer Welt, in der sich Morde willkürlich und ohne Sinn ereignen, muss man keine Motive ermitteln, sondern den Täter festnehmen. Konka und Walter machen sich auf den Weg.

  • Regiekommentar

    Der satirische Blick in Wolfram Lotz’ DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE auf eine deutsche Kleinstadt gefiel mir auf Anhieb. Die absurden Situationen und pointierten Dialoge ließen mich beim ersten Lesen mehrmals laut auflachen.
    Als ich kurze Zeit später zufällig nach Oberhausen kam und von den Absurditäten des Ruhrgebiets erfuhr, hatte ich meinen Drehort gefunden. Die unterschiedlichen Häuserfassaden, die von vergangenen Zeiten, von Städte- und damit Gesellschaftskonzepten erzählen, faszinierten mich. Zwischen Industriebauten, Autobahnen und geschlossenen Läden suchte ich Antworten auf Walters zentrale Fragen: Woher kommt das Böse? Wie leben in einer Welt, die nichts ist als ein Punkt in der Zeit?
    Auf meiner Suche begegneten mir Menschen, die mich in ihrer Ehrlichkeit berührten und mich fortan auf dem Weg begleiteten. Mit einem Ensemble aus Schauspieler·innen und Laiendarsteller·innen aus Oberhausen (u.a. der inklusiven Theatergruppe Blindflug) näherten wir uns der absurden Realität des Ruhrgebiet-Alltags an, ohne dabei den (oftmals schwarzen) Humor zu verlieren.

Regie-Biographie

Hannah Dörr

Hannah Dörr - © William Minke

Hannah Dörr

Geboren 1990. Sie studierte experimentelle Videokunst an der UDK Berlin und Film an der KHM Köln. Ihre Videoarbeiten wurden u.a. im Schauspiel Stuttgart und im Maxim Gorki Theater in Berlin gezeigt. Ihre Kurzfilme liefen auf zahlreichen Festivals. Seit 2014 kuratiert sie die Theatralfilm-Reihe in Köln, 2016 erhielt sie den Förderpreis des Landes NRW im Bereich Film. Sie ist Geschäftsführerin der ÖFilmproduktion und arbeitet als Filmregisseurin und Videokünstlerin. Ihre Filme ERICH & SCHMITTE und MIDAS liefen 2017 und 2018 beim Filmfestival Max Ophüls Preis.

Filmografie

2015
ERINNERUNGEN
2017
DICKICHT
2017
WARTEN AUF DULCINEA
2018
ERICH & SCHMITTE
2019
MIDAS
2021
DAS MASSAKER VON ANRÖCHTE
Regie
Hannah Dörr
Buch
Wolfram Lotz
Kamera
Jesse Mazuch
Montage
Hannah Dörr
Musik
Anton Weil
Ton
Armin Badde, Simon Peter
Ausstattung
Hannah Dörr
Kostüm
Svenja Gassen
Cast
Hendrik Arnst, Julian Sark, André Hegner, Mathias Max Herrmann, Theatergruppe Blindflug u.a.
Produzenten
Hannah Dörr, Producerinnen: Lisa Baumgarten, Milena Schäpers
Produktion
Theater Oberhausen
Koproduktion
ÖFilm Dörr & Schlösser
Förderung
NRW Kultursekretariat, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Altersfreigabe
FSK ab 12
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