DOMINIO VIGENTE – DER WERT DER ERDE
Regie: Juan Mora Cid Chile 2020 | 74 Min. | Span., Mapudungun mit dt. UT
Nach dem Tod seines Vaters kehrt Carlos Kindermann (Alvaro Muñoz) nach 47 Jahren aus der Schweiz in die Region Araukarien in Chile, dem Land seiner Kindheit, zurück. Selbst schwer erkrankt will er die behördlichen Angelegenheiten vor Ort so schnell wie möglich regeln und die geerbten 3000 Hektar wertvolles Land sofort verkaufen.
Bei einer Besichtigung des Grundstücks trifft er auf die dort lebenden Ureinwohner, die Mapuche, die in der ganzen Region für die Rückgabe ihres Mutterlandes kämpfen. Als er aufgrund seiner Krankheit zusammenbricht, nehmen ihn die Mapuche auf und pflegen ihn. In ihrer Obhut bekommt Kindermann einen Einblick in die Tradition des Volkes und findet sich plötzlich in einem Konflikt zweier konträrer Weltanschauungen wieder, der ihn zwingt, Position zu beziehen.
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Regiekommentar
DOMINIO VIGENTE – DER WERT DER ERDE ist ein Film, der einen ungelösten Konflikt zwischen der chilenischen Nation und dem Mapuche-Volk zeigen will, ein Konflikt, der auf die Zeit der Eroberer und ihre Bemühungen, ihre Kultur in diesem "unzivilisierten" Land durchzusetzen, zurückgeht. Dieses Problem ist sowohl politisch als auch kulturell und zeigt, wie so oft in der Geschichte, dass die westliche Kultur nicht in der Lage ist, mit anderen Weltanschauungen zu koexistieren. Die Beziehung der Mapuche zu ihrem Territorium und zur Natur ist organisch und ökologisch. Sie steht daher absolut im Widerspruch zu den Werten des globalen Kapitalismus, dessen Naturverständnis streng kommerziellen Prinzipien entspricht.
Regie-Biographie
Juan Mora Cid
Geboren 1983 in Concepción, Chile. Er studierte Visuelle Kommunikation und Filmregie an der Kunsthochschule Kassel. Für seinen Abschlussfilm DOMINIO VIGENTE – DER WERT DER ERDE wurde er 2020 für den First Steps Award nominiert.