UNTER DER WELLE
Regie: Veronika Hafner | Deutschland 2022 | 39 Min. | Deutsch
In einem abgeschiedenen Retreat absolviert Louise mit ihrem Team ein Führungskräftetraining bei einem Yin-Yoga-Coach. Was in einer Wohlfühlatmosphäre beginnt, mündet zunehmend in einen Zwang zur Selbstoffenbarung. Immer mehr Teilnehmende berichten über ihre traumatischen Erinnerungen, um sich von ihrer Vergangenheit frei zu machen und so besser im Job performen zu können. Auch Louise wird gedrängt, sich zu offenbaren. Doch sie tut sich schwer und wird mehr und mehr zur Außenseiterin der Gruppe.
Programm 4 | Kinopremiere: Mo., 24.1.2022, 15 Uhr in allen teilnehmenden Saarbrücker Kinos.
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Regiekommentar
Muss man stets sein Innerstes nach außen kehren, um Frieden mit sich selbst zu finden? Klassische Erzählstrukturen leben genau das vor und prägen damit einen gesellschaftlich weit verbreiteten Konsens. Ich halte Selbstöffnung für durchaus förderungswürdig, da sie Vertrauen und Intimität ermöglicht. Wird diese jedoch erzwungen, kann das dazu führen, dass sich die Betroffenen aufgrund der Übergriffigkeit „nackt“ fühlen.
Ähnlich ergeht es auch unserer Protagonistin Louise. Der Zwang zur Selbstoffenbarung führt bei ihr zunächst in ein Wechselbad aus Abwehrreaktionen und Infragestellung der eigenen Wahrnehmung. In dem sich verschärfenden Konflikt muss sie sich schließlich entscheiden: Kann ich dem Anpassungsdruck der Gruppe widerstehen und meiner eigenen Wahrnehmung treu bleiben? Oder übersteigt der Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit das Bedürfnis nach Authentizität und Wahrhaftigkeit?
Regie-Biographie
Veronika Hafner
Geboren 1989. Seit 2013 studiert sie an der HFF München im Studiengang Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. Für ihren Social Spot „Would you listen?“ wurde sie 2019 mit dem First Steps Award ausgezeichnet. Neben ihrer Tätigkeit als Filmemacherin arbeitet sie als Lehrerin an einem Münchner Gymnasium sowie in einer Praxis als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.