MATRATZEN
Regie: Florian Schmitz | Deutschland 2022 | 36 Min. | Dt., Korean. mit dt. UT
Es fällt ihm so schwer, in den Tag zu kommen. Leutnant schafft es nicht mehr, morgens aufzustehen: ein Mann, dem etwas abhanden gekommen ist, ein Mann ohne geistiges Obdach. Wie blicken sie auf ihn, die anderen, die Lehrerin Alba, die Kolleginnen? Dauernd bestellt er neue Matratzen, schickt alte zurück. Plötzlich steht der Spediteur in seiner Wohnung.
Programm 2 | Kinopremiere: Do., 20.1.2022, 15 Uhr in allen teilnehmenden Saarbrücker Kinos.
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Regiekommentar
Ende 2019 begannen Autor Thomas Empl und ich mit der Arbeit am Drehbuch, ausgehend von der Kurzgeschichte „Der Spediteur“. Dann kam der Lockdown. Toll.
Für mich ist MATRATZEN ein Film über Rückzug und das Verlangen, die Verantwortung für sich selbst aufgeben zu können. Es mag verwerflich klingen, aber ist es nicht auch nachvollziehbar, dass man sich in unserer hypermodernen Welt manchmal einfach ausklinken will? Leutnant baut sich ein Nest, in dem nichts mehr drückt und zerrt. In diesem Nest steht die Zeit und fließt ihm dennoch davon. Irgendwann wird er handeln müssen. Trotz Anime-Postern und Heldengeschichten auf seinem Fernseher ist Leutnant kein Kind mehr.
Ich glaube, wir haben alle gerade eine Zeit hinter uns, in der wir uns vor Problemen verstecken wollten, in der wir uns abgelenkt haben und uns das echte Leben über den Kopf gewachsen ist. Gleichzeitig
waren wir auch oft den Blicken anderer in unser Privates ausgesetzt, so wie Leutnant dem Blick des Spediteurs.
Regie-Biographie
Florian Schmitz
Geboren 1992 in Mönchengladbach. Studium Film und Fernsehen sowie Germanistik und Romanistik in Köln. Seit 2018 absolviert er ein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln.