ME MYSELF ANDI
Regie: Lili Zahavi | Deutschland 2022 | 43 Min. | Deutsch
Lisa studiert Erziehungswissenschaft im 14. Semester und versucht seit Jahren, ihre Bachelorarbeit zu schreiben. Aber jetzt will sie den Abschluss machen. Also machen wir den Deal, ihren Fortschritt zu filmen. Das wird ihr helfen, sich zu strukturieren und ihr Ziel im Blick zu behalten – dann ist es machbar in sechs Wochen!
Aber es ist Sommer, es ist heiß und Lisa muss sich um ihren Hund und ihre Pflanzen kümmern und ihre Mutter ist mal wieder seit Monaten verschwunden. Ihr Umfeld findet, sie solle sich mal entspannen, mit Druck funktioniert da gar nichts, und Lisa lässt sich treiben von den unendlichen Möglichkeiten der Prokrastination.
Die Dokumentation eines Fortschritts wird zum Kaleidoskop innerer Störfaktoren.
Programm 1 | Kinopremiere: Di., 18.1.2022, 15 Uhr in allen teilnehmenden Saarbrücker Kinos.
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Regiekommentar
Ich begleite Andi bei der qualvollen Phase ihrer Bachelorarbeit. Sie ist klug, lustig und charismatisch. Doch öfter mal erlischt ihr Licht. Es wird zunehmend schwerer, sie zu greifen. Die Kamera – einst Katalysator eines Vorhabens – ist nun Aufzeichnungsgerät einer Wirklichkeit, die in Watte gebauscht sein könnte und doch hart wie Beton ist. Sie kann täglich zwischen einer Million Optionen entscheiden und muss dabei authentisch und gelassen sein.
Wir sind im Spannungsfeld zwischen Fakt, Fiktion und Fake. Begonnen als Dokumentation, verwoben mit inszenierten Sequenzen, entsteht ein Film, der Grenzen verwischt. Der Deal zwischen mir und Andi ist fiktiv. Die Beobachtungen, die ich mache, jedoch völlig real. Eine lang aufgeschobene Bachelorarbeit wird zum Symbol einer Identitätskrise. Der Film schildert die Probleme einer Generation, die durch einen verschwenderischen Umgang mit sich selbst und ihrer Zeit, eigene Privilegien in destruktive Zwänge kehrt.
Regie-Biographie
Lili Zahavi
Geboren 1992 in Berlin. Seit 2009 ist sie als Schauspielerin vor der Kamera tätig. Seit 2016 studiert sie Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie ist Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks.