GESCHICHTEN VOM FRANZ
Regie: Johannes Schmid | Österreich, Deutschland 2022 | 78 Min. | FSK ab 0
Franz Fröstl (Jossi Jantschitsch) ist neun Jahre alt, geht in Wien in die Schule und hat es nicht leicht. Erstens ist er kleiner als die anderen Kinder. Und zweitens wird seine Stimme ganz hoch und piepsig, wenn er sich aufregt. Zu den Coolen von der Schule gehört man so definitiv nicht. Das muss man auch gar nicht, sagen Mama (Ursula Strauss) und Papa (Simon Schwarz). Aber haben Eltern eine Ahnung, wie es so ist, in der Klasse ununterbrochen gehänselt zu werden? Wenn es einem vorm strengen Lehrer Zickzack (Rainer Egger) die Stimme verschlägt?
Aber manchmal muss man sich eben selbst helfen. Als Franz im Internet das 10-Schritte-Programm von Influencer Hank Haberer (Philipp Dornauer) entdeckt, scheint die Lösung gefunden: Man muss nur trainiert sein, weniger lieb, sein Ding durchziehen und schon wird man ein echter Kerl! Doch Franz‘ beste Freundin Gabi (Nora Reidinger) und sein Schulfreund Eberhard (Leo Wacha) wissen längst: Es braucht gar keinen neuen Franz, denn so wie er ist, ist er großartig genug…
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Regiekommentar
Mit dem Namen Christine Nöstlinger verknüpfe ich selbst viele tolle Lesemomente in
meiner Kindheit. Und viele tolle Vorlesemomente mit meiner eigenen Tochter heute. Gleichzeitig war spannend, aus den charmanten kurzen Franzgeschichten aus den 1980er und 1990er Jahren eine funktionierende Filmerzählung, die in der Gegenwart spielt, zu erschaffen.
Eine große Qualität des Films ist, dass die Probleme der Kinder wirklich ernstgenommen werden. Eine Qualität, die ich schon bei meinen Filmen BLÖDE MÜTZE! und WINTERTOCHTER anstrebte. Dass ein Ausflug in den Keller des Mietshauses eben wirklich ein großes Abenteuer für einen Achtjährigen sein kann.
Regie-Biographie
Johannes Schmid
Geboren 1973. Sein Debütfilm BLÖDE MÜTZE!, die Verfilmung des Romans seines Bruders Thomas Schmid, feierte 2007 auf der Berlinale Premiere und wurde national und international mehrfach ausgezeichnet. Sein zweiter Kinospielfilm WINTERTOCHTER wurde 2012 mit dem Deutschen Filmpreis für den Besten Kinderfilm ausgezeichnet. Er arbeitet als Regisseur am Theater und beim Film.