I SEE THEM BLOOM
Regie: Mykyta Gibalenko
| Deutschland 2023 | 27 Min. | Engl. mit dt. UT, Dt., Ukr. mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Nach ihrer Flucht aus der Ukraine werden die beiden Schwestern Eugenia und Nastya warmherzig empfangen. Sie kommen in einer Studierenden-WG unter und tauchen in eine Welt voller Sonne, Musik und ausgelassener Partys ein. Doch wie geht es weiter? Während Nastya ihr neues Leben zu genießen versucht, tut sich Eugenia angesichts des Krieges in ihrer Heimat schwer, loszulassen und irgendwo anzukommen.
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Regiekommentar
Ich habe Zwillingsgeschwister, die im Frühling 2022 aus Kiew fliehen mussten. Kurz nach ihrer Ankunft habe ich die Beiden zu einem Vorstellungsgespräch in einem Gymnasium in München begleitet. Eine meiner Schwestern war ganz von diesem neuen Ort und dessen Möglichkeiten beflügelt. Die Zweite ist auf dem Heimweg in Tränen ausgebrochen. Diese innere Zerrissenheit ist ein Gefühl, das sehr viele geflüchtete Menschen erfahren. Da ich selbst 2013 mein Land verlassen habe und ein Jahr darauf die erste russische Invasionswelle aus Westeuropa beobachtet habe, kann ich mich auch mit dem Schuldgefühl sehr gut identifizieren. Darf ich noch Freude empfinden? Verrate ich mein Volk dadurch, dass ich ein normales Leben im Paradies Deutschland weiter führe? Oder besteht die größere Kraft darin, weiter funktionieren zu können als wäre nichts passiert?
Regie-Biographie
Mykyta Gibalenko
Geboren 1993 in Melitopol, Ukraine, und aufgewachsen in Kiew. Im Alter von 20 Jahren emigrierte er nach Deutschland, um Maschinenbau an der TU München zu studieren. Parallel dazu drehte er Kurzfilme. Nach seinem Hochschulabschluss arbeitete er zunächst als Ingenieur und begann dann ein Regiestudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF).