DER TOD IST EIN ARSCHLOCH
Regie: Michael Schwarz
| Deutschland 2025 | 79 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Ein Bestattungspunk und sein Team möchten den tabuisierten Umgang mit Tod und Trauer radikal ändern. Der ehemalige Musikmanager Eric Wrede gehört zu einer neuen Generation von Bestatter:innen, denen daran gelegen ist, Verstorbenen mit Respekt und Angehörigen mit Empathie zu begegnen und so neue Wege der Trauerarbeit zu ermöglichen. Doch wie gehen diese modernen Bestattungsprofis damit um, wenn sie plötzlich persönlich und emotional von Fällen betroffen sind?
Der Film begleitet Eric Wrede und seine Kolleg:innen bei hochsensiblen Vor- und Nachgesprächen mit den Hinterbliebenen und gibt authentische Einblicke bei der letzten Einkleidung Verstorbener und bei internen Vor- und Nachbereitungen des Teams. „Wenn man einen Tag mit Eric Wrede verbringt (…), verliert der Tod einiges an Schrecken.“ (Süddeutsche Zeitung)
-
Regiekommentar
Der für mich völlig überraschende Tod von Jasmin, einer wohnungslosen Protagonistin unseres Dokumentarfilms INNDEPENDENCE, hatte mich Mitte 2020 nachhaltig beschäftigt. Ihre Schwester, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Jasmin hatte, nahm mit mir Kontakt auf, um zu erfahren, was für ein Mensch Jasmin so kurz vor ihrem Tod für mich war. Über diese intimen Gespräche wurde ich Teil dieser schicksalsgeplagten Familie und nahm als einer von insgesamt nur sieben Trauergästen an Jasmins Sozialbestattung teil – eine sehr ernüchternde, deprimierende und persönliche Erfahrung.
Diese unerwartete Beschäftigung mit dem Tod erinnerte mich an eine Lesung, die ich 2018 besucht hatte. Dort stellte Eric Wrede sein Buch „The End“ vor, in dem er einen neuen, anderen Umgang mit Tod und Trauer propagiert. Der Tod ist zwar definitiv ein Arschloch, aber wenn man mit Eric und seinem Team längere Zeit verbringt, verliert er einiges an Schrecken.
Regie-Biographie
Michael Schwarz
Geboren 1979 in Nürnberg. Er studierte Film- und Theaterwissenschaften in Mainz und war 2011/12 Meisterschüler von Prof. Dr. Harald Schleicher in der Filmklasse der Kunsthochschule Mainz. Seine Filme liefen auf über 200 nationalen und internationalen Festivals und wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Filmfestival Max Ophüls Preis zeigte 2019 im Wettbewerb Dokumentarfilm seinen Film DIE KANDIDATEN und 2021 in der MOP-Shortlist INNDEPENDENCE.