GOD‘S OTHER PLAN
Regie: Moritz Müller-Preißer
| Deutschland 2025 | 79 Min. | Engl. mit dt.UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Riley wuchs in einer mormonischen Familie mit sechs Geschwistern auf. Heute lebt er offen schwul und hat die Glaubensgemeinschaft hinter sich gelassen. Für den Großteil seiner streng religiösen Verwandtschaft ist das ein Problem – für sie ist er ein Abtrünniger, der vom Weg der Wahrheit abgekommen ist und gegen traditionelle Beziehungsmodelle verstößt. Riley selbst wünscht sich nur eines: Dass seine gläubige Familie seinen selbst gewählten Lebensweg mit Ehemann, Ex-Frau, Tochter und Adoptivsohn bedingungslos akzeptiert.
Zwei Welten stehen sich unversöhnlich gegenüber. Während beide Seiten versuchen, die jeweils andere vom richtigen Weg zu überzeugen, entstehen immer neue Konflikte und Verletzungen. Gibt es einen Weg zur Annäherung?
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Regiekommentar
Riley scheint sein ideales Leben gefunden zu haben, doch bleibt die Frage zurück: Wie gehen andere damit um? Und wie kann man trotz unterschiedlichen Glaubens noch eine Familie bleiben? Ich wollte verstehen, welche Konsequenzen ein Lebensstilwandel mit sich bringt: Einerseits Rileys mormonische Großfamilie, die an die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau glaubt. Andererseits die Beziehung zu Rileys Ex-Frau Jenna. Sie steht immer noch an Rileys Seite und scheint all ihre Zeit den Kindern zu opfern. Welche Probleme entstehen hierbei?
Dieser Konflikt ist nicht nur typisch im mormonischen Utah. Auch im Rest der Welt erodieren traditionelle Familienstrukturen, Scheidungen nehmen zu und Kinder wachsen in vielfältigen Familienkonstellationen auf. GOD'S OTHER PLAN behandelt einen zentralen gesellschaftlichen Konflikt: Wie kann man seinen eigenen Lebensweg gehen, ohne die Menschen in seiner Nähe zu enttäuschen?
Regie-Biographie
Moritz Müller-Preißer
Geboren 1991 in Hamburg. Nach einem Studium der Medientechnik und Sozialwissenschaften in Köln und Düsseldorf studierte er Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film München u.a. bei Nurith Aviv, Werner Herzog und Nicolas Humbert. Sein Kurzdokumentarfilm HAEBERLI (2020) erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde als Finalist bei den Studenten-Oscars nominiert.