RÜCKBLICKEND BETRACHTET

Unsere Arbeit an dem Film begann mit einem Auftrag des Dokumentationszentrums für die Geschichte des Nationalsozialismus in München. Wir wurden gebeten, eine Videoinstallation zum Thema rechtsextreme und rassistische Übergriffe in München von 1945 bis heute zu produzieren. Dabei befassten wir uns auch mit dem Anschlag auf das Olympia-Einkaufszentrum im Jahr 2016 und begannen, Foto- und Videomaterial aus den 1970er-Jahren über die Entstehungsgeschichte des Ortes zu sammeln.
Während dieses kreativen Prozesses kuratierten wir eine Filmreihe über den iranischen Regisseur Sohrab Shahid Saless, einer der wichtigsten Figuren der iranischen "Neuen Welle". 1974 wanderte nach Deutschland aus, wo er zahlreiche Spielfilme drehte, heute wird er als Teil des Neuen Deutschen Films angesehen. Bei der Sichtung der Filmreihe mussten wir uns fast ausschließlich auf Kopien von schlechter Qualität verlassen, der Zustand der Filme war für uns symptomatisch für den Umgang mit dem Vermächtnis eines Migrantenregisseurs in Deutschland. 
Durch unsere Auseinandersetzung mit diesen sehr unterschiedlichen Themen fanden wir immer mehr Verbindungen und politische Kontinuitäten. Die daraus resultierende Materialsammlung führte zu einer nicht-chronologischen Anordnung von Ereignissen, die sich auf den Standort und den Bau des Olympia-Einkaufszentrums konzentrierte.