BLEISTIFTSTRICHE
Regie: Alice Posser
| Österreich 2026 | 36 Min. | Dt., Franz. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Eine Urlaubspension am Rande der Stadt: Sehnsucht und Sommerhitze drücken auf Cora und suchen in Farben ihren Ausdruck. Als die Französin Emma einzieht, verschwimmen die Linien von Coras Porträt wie die Grenze zwischen Du und Ich. Zwischen Sprachlosigkeit und Verständnis suchen die beiden Frauen einander und finden im Liebeskummer zu sich selbst.
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Regiekommentar
Cora sucht Emma und versteht sie nicht. Denn die Sprache, die sie gelernt haben, um einen Umgang in der Welt zu finden, ist eine andere. Sie finden in der Realität keine Worte füreinander. Dennoch teilen sie eine tiefe Verbundenheit. Sie sehen die Welt durch dasselbe innere Kind. Die beiden jungen Frauen fühlen sich nah, spiegeln die Andere. Können einander bloß erfühlen, erraten. Eine Anziehungskraft, für die eine Erklärung ausbleibt. Die in Sehnsucht gefangen bleibt. Keinen Ausdruck in einer erfüllenden Beziehung findet. Unerfüllte Lieben.
Liebeskummer. Ich habe mich gefragt, ob ich Fülle aus unerfüllter Liebe ziehen kann? Unerfüllt schließt Fülle mit ein. Ich möchte dazu ermutigen, unerfüllte Lieben neu zu hinterfragen. Sie sind manchmal unumgängliche Begegnungen, für die wir dankbar sein dürfen: Sie führen uns an Potential, indem sie aufzeigen, was wir vielleicht an uns selbst vermissen. Unerfüllte Lieben sind intensive Lernaufgaben. Der damit einhergehende Liebeskummer ist der ehrlichste Weg zu uns selbst. Er bietet die Chance, mehr über uns zu erfahren, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, wenn man das will.
Regie-Biographie

Alice Posser - © Daniel Binder
Alice Posser
Aufgewachsen in Wien. Sie ist Schauspielerin und regelmäßig auf der Bühne und vor der Kamera zu sehen, u. a. in dem vielfach ausgezeichneten Spielfilm CORSAGE (2022) von Marie Kreutzer. BLEISTIFTSTRICHE ist ihr Regiedebüt.




