Montag, 15. Januar 2024

Nominierungen Max Ophüls Preis: Bester Schauspielnachwuchs

Zum vierten Mal spricht die dreiköpfige Schauspiel-Jury des 45. Filmfestivals Max Ophüls Preis (22.–28.01.2024) sechs Nominierungen für herausragende Leistungen im Bereich Schauspiel aus. Berücksichtigt werden dabei Nachwuchstalente aus den Wettbewerben Spielfilm und Mittellanger Film.

Die neu berufenen Jurymitglieder Bradley Iyamu, Susanne Ritter und Kirstin Wille küren daraus zwei Preisträger:innen und dürfen in der Berücksichtigung von Haupt- und Nebenrollen sowie der Geschlechterspezifik frei entscheiden. Die Preisträger:innen werden im Rahmen der Preisverleihung am Samstag, dem 27. Januar 2024 im E-Werk live in Saarbrücken bekanntgegeben. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird gestiftet von der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot sowie den aktuell 52 Festivalpat:innen.

Mit den drei neu berufenen Mitgliedern unserer Schauspieljury, Bradley Iyamu, Susanne Ritter und Kirstin Wille, haben wir erneut hochqualifizierte Expert:innen gewonnen, die ein professionelles und sorgsames Auge auf den Schauspielnachwuchs werfen und die neuen Talente für die Branche highlighten“, so Festivalleiterin Svenja Böttger und Theresa Winkler ergänzt: „Wir danken ihnen herzlich für ihr Engagement und ihre Arbeit. Den Nominierten drücken wir die Daumen und sind gespannt darauf, welche beiden Talente die Preise entgegennehmen werden können.“

Bei der Sichtung der Filme des diesjährigen Filmfestival Max Ophüls Preis haben wir viele Nachwuchstalente entdecken dürfen, die uns mit ihrem professionellen Spiel beeindruckt und überrascht haben. Vielfalt, Authentizität, Präsenz vor der Kamera, Haltung und eine Dringlichkeit im Spiel sind einige der Kriterien, die uns bei unserer Entscheidungsfindung wichtig sind. Mit großer Freude stellen wir uns der verantwortungsvollen Aufgabe, einige der jungen talentierten Persönlichkeiten in den Fokus des Filmfestivals und der Branche zu rücken“, so die drei Juror:innen Bradley Iyamu, Susanne Ritter und Kirstin Wille.

Alle nominierten Schauspieler:innen werden während der Festivalwoche im Rahmen des SR-Festivalfunks, dem neu etablierten Festivalmagazin des Saarländischen Rundfunks, vorgestellt.

Die Schauspiel-Jury nominiert folgende sechs Talente:

Jannis Veihelmann (Hauptrolle in JENSEITS DER BLAUEN GRENZE / WB Spielfilm)

Copyright: privat - ffmop

Copyright: privat - ffmop

Copyright: privat - ffmop

Nominierungsbegründung:

Jannis Veihelmann ermöglicht es uns durch sein großartiges Spiel einen Einblick in Jensis (leicht ungeschickten) Charakter zu bekommen. Er erweist sich als treuer Freund von Hanna und Andreas und überrascht dann doch mit frechen, fast kritischen Äußerungen in der Schule, welche man ihm so nicht unbedingt zugetraut hätte. Sein unendlich trauriger Gesichtsausdruck, als er seinen Freunden eröffnet, dass er mit seinen Eltern nach Hamburg ziehen muss, lässt uns mit ihm leiden.

Biografie:

Jannis Veihelmann, 2002 in Neustadt an der Weinstraße geboren, entdeckte bereits in der Grundschule seine Begeisterung für das Schauspiel. Er stand für Jazz- & Lyrik- Veranstaltungen auf der Bühne und synchronisierte Kinderfilme. Für Sarah Neumanns Kinospielfilm JENSEITS DER BLAUEN GRENZE stand er erstmals in einer Hauptrolle vor der Kamera. Seitdem ist er in verschiedenen Kino- und TV- Produktionen zu sehen und lebt seine Leidenschaft für die Filmwelt auch immer wieder hinter der Kamera als Crewmitglied an Filmsets aus.

Jasmin Mokhtare (Hauptrolle in BITTER / WB Mittellanger Film)

© Viktoria Gurina

© Viktoria Gurina

© Viktoria Gurina

Nominierungsbegründung:

Glaubhaft spielt Jasmin Mokhtare Anoush, die wir hauptsächlich im Alltag mit ihren vor Jahren aus dem Iran ausgereisten Eltern begleiten. Ihr Blick aber auch die Mimik erzählen uns dabei so viel. Wir sehen, wie sehr sie die Situation zuhause belastet, dass der Vater nur in Erinnerungen an ein altes Leben schwelgt und es nicht schafft, im Hier und Jetzt für sie da zu sein. Und auch ihre Mutter schafft es nicht mit ihr zu kommunizieren. Anoush sucht ihren eigenen Weg – der sich mit den Bedürfnissen ihrer Eltern auseinandersetzt und Raum für ihre eigenen Wünsche lässt. Durch Jasmin Mokhtares tolles Spiel folgt man der Figur aufmerksam und mitfühlend durch den ganzen Film.

Biografie:

Jasmin Mokhtare, 1995 in Köln geboren, ist als Künstlerin in den Bereichen Schauspiel, Musik und Tanz tätig. Seit 2015 ist sie Gründungsmitglied des „Import Export Kollektivs“ am Schauspielhaus Köln. Neben ihrer künstlerischen Arbeit setzt sich Jasmin Mokhtare auch in sozialen Initiativen ein, integriert Teile ihrer iranischen Wurzeln in ihre Kunst und engagiert sich aktiv für die Förderung von Vielfalt, Inklusion und Empowerment von Frauen. Mit BITTER feiert sie ihr Filmdebüt.

Joshua Bader (Hauptrolle in SÖDER / WB Mittellanger Film)

© Annemone Taake

© Annemone Taake

© Annemone Taake

Nominierungsbegründung:

Herrlich spielt Joshua Bader diesen Internet-Nerd, der bei seiner Oma lebt und sich im Netz als cooler und zuverlässiger Killer anbietet. Als er sein zukünftiges Opfer dann aber trifft, macht er einen Deal mit dem Mann und lässt ihn leben. Schließlich soll seine Auftraggeberin doch nicht gewinnen – denn: „friendship rules“ ! Sein Angebot an den Mann, sich zu melden, wenn er doch sterben will, ist generös, aber eigentlich ist er sich sicher, dass so alles gut ist. Das ist herrlich bekloppt und klasse gespielt.

Biografie:

Joshua Bader wurde 1998 in Remscheid geboren. Nach seinem Abitur war er Ensemblemitglied im Theaterprojekt „Theater Total“ in Bochum, bevor es ihn 2018 nach Wien zum Schauspielstudium zog, das er 2022 an der Musik und Kunst Privatuniversität (MUK) abschloss. Während und auch nach dem Studium war Bader in diversen Kino- und Theaterproduktionen tätig, darunter etwa in Adrian Goigingers DER FUCHS (2021), in ZWEITLAND (2023) von Michael Kofler sowie am Landestheater Linz und Theater am Werk. Er lebt in Wien.

Maria Shtofa (Hauptrolle I SEE THEM BLOOM / WB Mittellanger Film)

© Vasil Protsyuk

© Vasil Protsyuk

© Vasil Protsyuk

Nominierungsbegründung:

Nach ihrer Flucht aus der Ukraine und der Ankunft in München spielt Maria Shtofa beeindruckend, wie ihre Figur sich quasi mühelos in das WG-Leben integriert und ausgelassen im Schwimmbad mit ihrer WG tobt. Sie schreckt zwar auf, als sie nachts Sirenen hört, die sie an den Krieg in ihrer Heimat erinnern – ansonsten wirft sie sich mit Begeisterung in ihre neue Umgebung, in der alles leicht scheint. Das ist toll und berührend gespielt, so dass man der Figur wünscht, dass sich ihre Hoffnungen auf eine gute Zukunft erfüllen.

Biografie:

Die gebürtige Ukrainerin Maria Shtofa absolvierte ihre Schauspielausbildung an der „Nationalen Universität für Theater, Film und Fernsehen“ in Kiew und lebt seit 2023 in Berlin. In Deutschland drehte sie für die Warner Bros. Produktion LOVE ADDICTS und spielte eine Hauptrolle in der ZDF-Dramaserie „HIMMEL & ERDE – Небо та Земля“. Darüber hinaus spielte sie Hauptrollen in internationalen Produktionen für Film und Fernsehen, etwa in der polnischen Spielfilm-Produktion PEOPLE der Regisseure Filip Hillesland und Maciej Slesicki und in der zweiten Staffel des französischen Serien-Projekts SENTINELLES für Canal Plus (R: Jean-Philippe Amar). Für ihre Rolle in Oleg Sentsov Film RHINO (2021) wurde sie 2023 mit ukrainischen Filmpreis „Golden Dzyga“ als Beste Nebendarstellerin nominiert.

Oleksandra Barstok (Hauptrolle in I SEE THEM BLOOM / WB Mittellanger Film)

© Ira Marconi

© Ira Marconi

© Ira Marconi

Nominierungsbegründung:

Mit unglaublich feinem Spiel läßt Oleksandra Barstok uns mitfühlen, wie schwierig das Ankommen ihrer Figur in einer für sie fremden Umgebung nach der Flucht aus ihrem Heimatland ist, auch wenn sie sehr freundlich in einer WG empfangen wird. Ihr Befremden, den Schmerz sieht man in jedem Blick. Die Erinnerungen an die Heimat hat sie in ihrem Fotoapparat immer dabei und mit der Kamera fängt sie dann doch an, zögerlich die neue Umgebung zu erkunden. Das ist so intensiv gespielt, dass man den Blick nicht von ihrem Gesicht wenden kann.

Biografie:

Oleksandra Barstok schloss ihr Schauspielstudium an der „Nationalen Universität für Theater, Film und Fernsehen“ in Kiew ab und war dort in Theaterprojekten tätig. Nach Ausbruch des Krieges kam sie 2022 nach Deutschland und wirkte in der fünfteiligen ZDF-Dramaserie „HIMMEL & ERDE – Небо та Земля“ mit, in der ukrainische Filmschaffende Geschichten von Ukrainerinnen und Ukrainern in Deutschland erzählen. Im selben Jahr spielte sie ihre erste Hauptrolle in I SEE THEM BLOOM von Mykyta Gibalenko.

Willi Geitmann (Hauptrolle in JENSEITS DER BLAUEN GRENZE / WB Spielfilm)

© Sophie Brand

© Sophie Brand

© Sophie Brand

Nominierungsbegründung:

Willi Geitmann schafft es die Figur des Andreas so mitfühlend mit Leben zu füllen, dass wir gar nicht anders konnten als begeistert zuzusehen. Er spielt den wachsenden Druck im Alltag seiner Rolle Andreas, sein Leben und Leiden in der DDR und die wachsende Verzweiflung beeindruckend. Den Plan einen Ausweg zu suchen, stellt er authentisch dar. Einfach großartig und intensiv gespielt.

Biografie:

2002 in Berlin geboren und in Brandenburg aufgewachsen, wandte sich Willi Geitmann bereits mit zwölf Jahren der Schauspielerei zu. Nach der Teilnahme an verschiedenen Schauspiel-und Gesangs-Workshops – unter anderem in New York und Los Angeles – spielte er in Kurzfilmen sowie 2019 im ZDF-Fernsehfilm DAS UNWORT von Leo Khasin mit. In JENSEITS DER BLAUEN GRENZE ist er in seiner ersten Hauptrolle zu sehen.

 

>> Nominierter Schauspielnachwuchs 45. FFMOP

 

 

SR-Festivalfunk

Alle nominierten Schauspieler:innen werden während der Festivalwoche im Rahmen des SR-Festivalfunks, dem neu etablierten Festivalmagazin des Saarländischen Rundfunks, vorgestellt. Der SR-Festivalfunk findet von Dienstag bis Freitag im CineStar in der Lounge im 1. Stock statt und ersetzt dort die beliebte SR-Lounge. Neben den nominierten Schauspieler:innen sind Filmemacher:innen sowie der eine oder andere Gast aus dem diesjährigen FFMOP-Programm zu Gesprächen eingeladen. Moderiert wird der Festivalfunk von Sonja Marx, Simin Sadeghi, Carl Rolshoven und Chris Ignatzi.

 

Der SR-Festivalfunk geht während des Festivalzeitraums, also vom 22. bis 28. Januar 2024, online auf Sendung und wird immer am Folgetag in der SR-Mediathek zu sehen sein.

 

Ticket-Infos

Ab sofort stehen Tickets über den Online-Ticketshop und an einer der offiziellen Verkaufsstellen in Saarbrücken zur Verfügung. Auch das Einlösen von Festivalpässen und Gutscheinen ist möglich. Tickets für das Streaming-Angebot können über den gesamten Streaming-Zeitraum bis Sonntag, den 4. Februar 2024 (21.59 Uhr), über die Festival-Homepage erworben werden.

 

Aktuelle Informationen zu den Festivalpässen, Tickets und Preisen unter:  www.ffmop.de/service/tickets

 

 

Barrierefreies Angebot beim 45. FFMOP

In seiner 45. Edition setzt das Filmfestival das barrierefreie Angebot fort, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie Hörgeschädigte und Sehgeschädigten größtmögliche Teilhabe am Filmprogramm zu gewähren.

 

Über eine rollstuhlgerechte Ausstattung verfügen in Saarbrücken das CineStar und das Kino achteinhalb sowie in Bous das Kino Thalia Lichtspiele. Auch der Festivalclub Lolas Bistro in der Modernen Galerie sowie das E-Werk, in dem am Samstag die Preisverleihung inklusive Filmparty stattfindet, verfügen über rollstuhlgerechte Zugänge und entsprechende Toilettenanlagen. Die Anreise zur Preisverleihung am Samstagabend erfolgt in kostenlosen und rollstuhlgerechten Shuttlebussen.

 

Daneben realisiert das Filmfestival in seiner 45. Ausgabe gemeinsam mit dem App-basierten System von „Greta & Starks“ erneut ein barrierefreies Filmangebot und präsentiert den Eröffnungsfilm RICKERL – MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY von Adrian Goiginger sowie vier Beiträge aus dem Wettbewerb Spielfilm mit Audiodeskription für Sehbeeinträchtigte sowie mit spezieller Untertitelung für Hörgeschädigte. Die Eröffnungsveranstaltung und Preisverleihung werden außerdem von Gebärdendolmetscherinnen begleitet.

 

>> Mehr Infos zum Thema Barrierefreiheit

 

 

 

Das Festivalmagazin

 

Der Timetable

 

Das gesamte Filmprogramm des 45. FFMOP inklusive Vorführzeiten

 

 

 

Presse-Informationen

 

Pressemitteilungen

Alle Meldungen sind im Presse-Bereich auf der Festival-Website zu finden.

 

Pressematerialien

Im Pressedownload finden sich allgemeine presserelevante Informationen sowie Bildmaterial zu bereits verkündeten Festivalneuigkeiten. Außerdem stehen ab sofort Pressematerialien zu den Wettbewerbsbeiträgen, zum Eröffnungsfilm sowie Bildmaterial zu den Jurys und zum nominierten Schauspielnachwuchs zur Verfügung. Während der Festivalwoche werden täglich Fotos der Filmpremieren ergänzt.