EHRENGAST CORINNA HARFOUCH

Corinna Harfouch gehört seit vielen Jahren zu den prägenden und prägnantesten deutschen Bühnen- und Filmschauspielerinnen. Das 35. Filmfestival Max Ophüls Preis zeigt einen Ausschnitt aus dem vielschichtigen Schaffen der preisgekrönten Darstellerin.

Corinna Harfouch wurde 1954 in Suhl, Thüringen geboren. Sie studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Ihren ersten großen Auftritt feierte sie, noch zu DDR-Zeiten, an der Berliner Volksbühne in der Inszenierung von Heiner Müllers „Lady Macbeth“. 1997 wurde sie für ihre Rolle in „Des Teufels General“ von den deutschen Kritikern als Schauspielerin des Jahres gewählt. Für ihre Hauptrolle Vera Brühne, im gleichnamigen Film von Hark Bohm, wurde sie mit dem Deutschen Kinopreis ausgezeichnet. Corinna Harfouch hat an großen Kino- und Arthouseproduktionen mitgewirkt, wie Der Untergang von Oliver Hirschbiegel, Elementarteilchen von Oskar Roehler, Das Parfüm von Tom Tykwer, Im Winter ein Jahr von Caroline Link oder This Love von Mathias Glasner.

Zuletzt brillierte sie in Kinofilmen wie Was bleibt und Finsterworld, der im Oktober 2013 in den deutschen Kinos anlief. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis war Corinna Harfouch mit zahlreichen Produktionen vertreten, u. a. in den letzten Jahren mit den Filmen Die UnsichtbareIhr Brief zur HochzeitPuppe und Giulias Verschwinden.

Gabriella Bandel und Philipp Bräuer, die künstlerischen Leiter des Filmfestivals Max Ophüls Preis, zu ihrer Entscheidung: "Corinna Harfouch ist eine der renommiertesten deutschen Schauspielerinnen. Sie hat nicht nur an vielbeachteten Kino- und Fernsehfilmen als Charakterdarstellerin mitgewirkt und wurde mehrfach ausgezeichnet, sondern sie engagiert sich auch in Produktionen von jungen Filmemacher/innen, was keine Selbstverständlichkeit ist."

 

Auf Wunsch von Corinna Harfouch zeigt das Festival folgende Filme:

 

TREFFEN IN TRAVERS
Regie: Michael Gwisdek

1793. Der Dichter und Naturforscher Georg Forster, ein überzeugter Anhänger der Französischen Revolution, reist von Paris nach Travers, um sich dort mit seiner Ehefrau Therese zu treffen. Forster möchte sie und seine beiden Töchter zu sich holen. Therese aber will die Scheidung, um ihre Beziehung zu dem Schriftsteller Ferdinand Huber legalisieren zu können. Ihr Liebhaber und die beiden Kinder begleiten sie. Es werden drei Tage und Nächte voller Leidenschaft, psychischer Höhen und Tiefen und hoffnungsvoller Momente. 


 

SEXY SADIE
Regie: Matthias Glasner

Bei einer Untersuchung im Gefängnis bekommt der Mörder Edgar eine niederschmetternde Diagnose: Er leidet an einem bösartigen Hirntumor und hat nur noch wenige Tage zu leben. Kurzentschlossen nimmt er die Gefängnisärztin Lucy als Geisel und bahnt sich seinen Weg in die Freiheit. Edgar ist raus! Vor allem in der Berliner Unterwelt verbreitet sich diese Nachricht in Windeseile. Und während fünf Männer und Frauen Rachepläne schmieden und Waffen kaufen, kommen sich Edgar und Lucy langsam näher. Doch Lucy ist nicht zufällig seine Geisel. 


 

GEFÄHRLICHE FREUNDIN
Regie: Hermine Huntgeburth

Hanna ist vierzig, geschieden und führt ein geregeltes Leben. Als eines Tages aber ihre Tochter auszieht und sie ihren Job als Sekretärin verliert, macht sich Frust breit. Zusammen mit ihrer Arbeitskollegin Bibi geht sie auf Sauftour. In einer Kneipe lachen sie sich zwei Fernfahrer an und landen mit ihnen im Bett. Doch dort spielt Hanna nur die zweite Geige und dreht bald frustriert eine Runde um den Block. Als sie wiederkommt, liegt einer der Männer erstochen im Bett. Bibi hat einen Filmriss. Und so beschließen die Freundinnen, die Leiche zu entsorgen. 


 

BLOND: EVA BLOND! WIE DAS LEBEN SO SPIELT
Regie: Matthias Glasner

Kommissarin Eva Blond steht vor einem Rätsel: Im Magen eines Regierungsdirektors, der betrunken mit seinem Wagen gegen einen Baum gefahren ist, finden die Pathologen ein menschliches Ohr. Es gehört der seit Monaten vermissten Prostituierten Ilona. Hat der Mann das Callgirl wirklich verspeist? Als bei der Obduktion eines weiteren Toten erneut Teile von Ilona gefunden werden, tappt Eva völlig im Dunkeln. Erst ein pikantes Video bringt die Ermittlerin endlich auf eine heiße Spur.


 

DURCH DIESE NACHT SEHE ICH KEINEN EINZIGEN STERN
Regie: Dagmar Knöpfel

1855 veröffentlicht Božena Nemcová ihren Roman "Großmutter" – und wird damit zur berühmtesten tschechischen Schriftstellerin. Nemcová ist in ihren Ansprüchen an das Leben ihrer Zeit weit voraus: Sie ist eine Frau, die alles will – Familie, Selbstverwirklichung, freie Liebe – und die bereit ist, einen hohen Preis dafür zu zahlen. 1861 begibt sie sich, erschöpft und todkrank, auf ihre letzten Reise. In ihrer Not verfasst sie einen Brief an ihren Freund Vojtech Náprstek. Einen Brief in drei Anläufen, der seinen Adressaten nie erreichte. 


 

THIS IS LOVE
Regie: Matthias Glasner

Seit ihr Mann vor 16 Jahren spurlos aus ihrem Leben verschwunden ist, hat Kommissarin Maggie den Glauben an die Liebe verloren. Die Jahre der Ungewissheit haben sie einsam gemacht, und sie versucht, ihren Kummer im Alkohol zu ertränken. Als sie eines Tages den verschlossenen Chris verhört, dreht sich jedoch ihr Leben um. Chris erzählt ihr, wie er die neunjährige Jenjira aus einem Bordell in Saigon befreit und nach Deutschland gebracht hat. Jetzt ist Jenjira verschwunden und Chris weiß anscheinend mehr darüber, als er verrät.