GRÜẞE VOM MARS
Regie: Sarah Winkenstette | Deutschland 2024 | 82 Min. | FSK ab 6 | Dt.
Tom (Theo Kretschmer) ist zehn und anders als die anderen Kinder. Er mag keine Veränderungen, keine roten Sachen, und alles, was laut ist, wird ihm schnell zu viel. Seine Spezialität ist der Weltraum. Er liebt es, in seinem Astronautenanzug herumzulaufen und trägt in schwierigen Situationen gerne einen Helm. Als seine Mutter (Eva Löbau) unerwartet nach China muss, muss Tom mit seinen Geschwistern Nina (Lilli Lacher) und Elmar (Anton Noltensmeier) für sechs Wochen zu Oma (Hedi Kriegeskotte) und Opa (Michael Wittenborn) aufs Land ziehen. Für Tom ist das eine Katastrophe. Damit er es trotzdem schafft, schenkt ihm seine Mutter ein Logbuch und schlägt ihm vor, die Reise zu den Großeltern als eine Probe-Marsmission zu sehen. Toms größter Wunsch ist es, der erste Mensch zu sein, der dorthin fliegt. "Wenn du es bei Oma und Opa schaffst", versichert ihm seine Mutter, "schaffst du es auch auf dem Mars." Und so ernennt Tom kurzerhand seine ständig telefonierende Schwester Nina zur Funkerin und den hyperaktiven Elmar zum ersten Offizier. Gemeinsam mit seiner Crew versucht er, den Planeten zu erkunden und Oma und Opa zu verstehen, die nach ihren eigenen Regeln zu leben scheinen.
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Regiekommentar
Toms Leben funktioniert nach klaren Regeln und Abläufen. Alles, was davon abweicht, überfordert ihn und macht ihm manchmal sogar Angst. Für mich ist er eine großartige Hauptfigur, denn GRÜSSE VOM MARS ist ein Film für Kinder, die in einer Zeit voller Krisen groß werden. In einer Zeit, in der morgen nicht mehr gilt, was gestern war. Unsere Zuschauer haben einen Großteil ihres Lebens in einer Pandemie verbracht – mit sehr strengen und teilweise unsinnigen Regeln. Die Schritte zurück in die Normalität haben auch sie verunsichert. Welche Regeln gelten? Was darf ich, was nicht? Wie viel Nähe von anderen will und kann ich überhaupt zulassen? Ängste und Überforderungen gehören zum Leben dazu. Wir dürfen sie nicht wegdrücken, sondern sollten sie zulassen, darüber reden und – im besten Fall gemeinsam mit anderen – daran arbeiten. Unser Leben verläuft nicht immer nach Plan, und das ist gut so, denn daran wachsen wir.
Regie-Biographie
Sarah Winkenstette
Geboren 1980 in Rheda-Wiedenbrück. Nach ihrer Ausbildung an der RTL-Journalistenschule in Köln realisierte sie seit 2005 verschiedene Kinder-Fernsehformate. Von 2007 bis 2011 studierte sie an der Kunsthochschule für Medien in Köln im Fachbereich Film und ist seitdem als freie Regisseurin tätig.