Weitere Highlights in den Nebenreihen: Watchlist & Diskurze sowie das Carte Blanche-Programm von Güzin Kar
Vom 20. bis 26. Januar 2025 findet die 46. Ausgabe des Filmfestival Max Ophüls Preis statt. Nach der Ankündigung des Kinder- und Jugendfilmprogramms gibt das Festival nun die Filme für zwei weitere Nebenreihen bekannt und setzt damit seinen Fokus auf kreative Vielfalt, innovative Handschriften und die Förderung eines lebendigen Austauschs zwischen Film und Publikum fort.
Mit der Watchlist präsentiert das Festival erneut einen beeindruckenden Showcase herausragender deutschsprachiger Talentfilme des vergangenen Produktionsjahres. Die im letzten Jahr eingeführte Reihe Diskurze wird auch in ihrer zweiten Ausgabe den Dialog zwischen Filmkunst, Publikum, gesellschaftspolitischen Themen und dem aktuellen Weltgeschehen fördern. In diesem Jahr hat die renommierte Regisseurin und Autorin Güzin Kar die besondere Ehre, ein Carte Blanche-Programm zu kuratieren. Nach dem Gewinn der besten Regie für ihren Film FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER kehrt sie nun nach Saarbrücken zurück, um ihr Programm vorzustellen und Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen zu gewähren.
„Die Beiträge unserer diesjährigen Watchlist decken eine Vielzahl gesellschaftlich relevanter Themen ab, bieten einen inspirierenden Blick auf das aktuelle Filmschaffen und zeigen, welche Themen und künstlerischen Visionen die neue Generation von Filmemacher:innen bewegt“, so die künstlerische Leiterin Svenja Böttger. „Sehr gespannt sind wir auf die von Güzin Kar kuratierte Carte Blanche und freuen uns auf einen angeregten Austausch über ihr künstlerisches Schaffen - und natürlich über ihre Zeit in Saarbrücken 2011.“
„Wir gehen in die zweite Runde mit unserer neu geschaffenen Reihe und sind schon jetzt auf den Austausch und Dialog mit dem Publikum und den Filmschaffenden gespannt. Ganz besonders erfreut sind wir darüber, dass die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes erstmals die Projekt-Patenschaft für das Diskurze-Programm ‚Von guten Mächten?‘ übernimmt und damit noch einmal unterstreicht, wie wichtig das Miteinanderreden und in den Diskurs gehen für unsere Gesellschaft in aktuellen Zeiten ist. Wir blicken gespannt auf die gemeinsamen Gespräche im Kino,“ ergänzt die Gesamtleitung Programm Theresa Winkler.
Vor der Bekanntgabe der Filme in den vier Wettbewerbskategorien im Rahmen der Programm-Pressekonferenz (17. Dezember 2024) werden noch die Nebenreihen SaarLorLux und MOP-Serien veröffentlicht. Ab dem 17. Dezember ist das gesamte Filmprogramm mit rund 150 Werken inklusive der Sonderprogramme verschiedener Kooperationspartner und aller Vorführzeiten auf www.ffmop.de einsehbar.
Watchlist
Die Werke der Watchlist bieten eine Auswahl von herausragenden deutschsprachigen Talentfilmen des vergangenen Produktionsjahres. Thematisch decken die Filme ein breites Spektrum gesellschaftlich relevanter Themen ab, darunter Klimakrise, Wirtschaftskritik, weibliche Selbstbestimmung, Zukunftswünsche, Heimat und Bauernsterben. Zu den zehn Langfilmen zählen auch aktuelle Produktionen ehemaliger Teilnehmer:innen des Filmfestivals.
In seinem Debütfilm SPARSCHWEIN (Österreich 2024) dokumentiert Christoph Schwarz ein Jahr lang seinen Selbstversuch als Klimastreiker. Dabei taucht er tief in Klimaaktivismus und Kapitalismuskritik ein, scheut jedoch nicht, das Filmbudget für die Erfüllung eines persönlichen Traums zu nutzen. Unter dem Deckmantel einer satirischen Mockumentary verbindet Christoph Schwarz seine Freude am Geschichtenerzählen mit dem wichtigen Thema des Klimaschutzes.
Die drei Generationen von Milchbäuerinnen in Justine Bauers Spielfilm MILCH INS FEUER kämpfen auf ihrem Hof gegen Preisverfall und Strukturwandel und suchen einen Ausweg aus der anhaltenden Krisensituation der Landwirtschaft. Mit authentischem Hohenloher Dialekt und überwiegend Laiendarsteller:innen gelingt Justine Bauer in ihrem Debütfilm eine realistische, schnörkellose Darstellung des Dorf- und Bauernlebens.
Der anstrengende Alltag der Eltern Constanze (Natalia Rudziewicz) und Jens (Max Riemelt) gerät aus den Fugen, als sie erfahren, dass ihr Sohn Luis gemobbt wird und sie müssen sich entscheiden: Soll der Sohn sich anpassen oder durchsetzen? Regisseurin und Autorin Lucia Chiarla inszeniert den Großteil ihres Familiendramas ES GEHT UM LUIS (Deutschland 2024), der auf dem Theaterstück DAS KLEINE PONY von Paco Bezerra basiert, im beengten Raum eines Taxis. Nach ihrem Debüt REISE NACH JERUSALEM (Wettbewerb Spielfilm 2018) kehrt Chiarla nun mit ihrem zweiten Kinospielfilm nach Saarbrücken zurück. ES GEHT UM LUIS startet am 23. Januar 2025 im Verleih von Across Nations im Kino.
In seinem Dokumentarfilm HEUTE IST DAS GESTERN VON MORGEN (Deutschland 2024) gewährt Regisseur Jonas Neumann einen ein Einblick in die inneren Kreise der KZ-Gedenkstätte Dachau. Wie bereits in seiner ersten Regiearbeit BLICKE IN DIE LEERE (2009) beschäftigt sich Neumann, der als freier Referent für die Gedenkstätte Dachau arbeitet, mit der Frage nach Erinnerung an den NS-Terror und liefert ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen.
Alle Filme der Watchlist
Diskurze
Die im vergangenen Jahr neu gestaltete Nebenreihe Diskurze lädt mit insgesamt 19 Kurzfilmen in vier Programmen zu einem intensiven, kritischen Dialog über aktuelle filmische Ästhetiken und gesellschaftliche Themen ein. Unter der kuratorischen Leitung von Hannes Wesselkämper versammeln die Programme „Kritisches Naturkapital“, „Von guten Mächten?“ und „Body Politics: Politische Körper“ eine vielfältige Mischung aus Kurzspielfilmen, Animationsfilmen sowie dokumentarischen und experimentellen Formaten. Darunter sind ebenfalls zwei deutsche Erstaufführungen.
„Bei der Filmauswahl war für mich neben einem innovativen künstlerischen Ansatz vor allem die thematische Dringlichkeit entscheidend“, erläutert Kurator Hannes Wesselkämper. „Die Programme setzen sich mit der Ausbeutung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, repressiven gesellschaftlichen Machtstrukturen und der Politisierung weiblicher Körper auseinander. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit dem Publikum und den Filmteams – denn gerade die Gespräche über die filmischen Perspektiven zu aktuellen Themen machen die Diskurze-Reihe so besonders.“
Diskurze Carte Blanche: Güzin Kar
Das vierte Programm wurde erneut von einer Gastkuratorin aus dem Festivalkosmos vergangener Ausgaben beigesteuert: Die Regisseurin und Autorin Güzin Kar kuratierte für das Programm „Diskurze Carte Blanche“ sechs kurze Arbeiten, darunter ihr mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilm DEINE STRASSE (Schweiz 2020) und NANU TUDOR (Belgien / Portugal / Ungarn 2021), für den die Regisseurin Olga Lucovnicova mit dem Goldenen Bären für den Besten Kurzfilm der Berlinale 2021 ausgezeichnet wurde. Im Anschluss gibt es ein großes Werkstattgespräch gemeinsam mit Hannes Wesselkämper im Kino achteinhalb.
Güzin Kar ist eine Schweizer Autorin, Regisseurin und Kolumnistin. Seit ihrem Abschluss an der Filmakademie Baden-Württemberg schrieb sie zahlreiche Drehbücher für deutsche und Schweizer Produktionen, darunter LIEBER BRAD sowie den deutschen Kinderfilmklassiker DIE WILDEN HÜHNER nach Cornelia Funke, und führte Regie, unter anderem bei FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER, für den sie beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2011 den Preis für die beste Regie erhielt. Neben ihren filmischen Arbeiten schreibt sie auch Kolumnen zu gesellschaftspolitischen Themen.
Alle Filme der Reihe Diskurze
Verkauf der Festivalpässe & GutscheineAb dem 4. Dezember um 10 Uhr stehen über den Online-Ticketshop der neue Lolas Bistro-Pass sowie Gutscheine für Einzeltickets und 5-er-, 10-er- sowie Wochenend-Pässe zum Verkauf. Pässe und Gutscheine können an zwei Orten in Saarbrücken gekauft werden:
Verkauf Kino- & Streaming-TicketsKino- und Streaming-Tickets für die 46. Filmfestivalausgabe können über den Online-Ticketshop ab Samstag, den 4. Januar 2025 um 10 Uhr erworben werden. Ab dann ist auch die Einlösung der Festivalpässe und Gutscheine online möglich. Parallel stehen Kino-Tickets ab dem 4. Januar auch in Verkaufsstellen in Saarbrücken zum Verkauf. |
AkkreditierungAb sofort bis zum 20. Dezember 2024 (12:00 Uhr) können Fachbesucher:innen sowie Medienvertreter:innen mit einem aktuellen Redaktionsauftrag für die 46. Ausgabe eine Akkreditierung beantragen. Das Filmfestival bietet eine duale Akkreditierung sowohl für den Besuch von Veranstaltungen vor Ort, als auch für die Nutzung des Streaming-Angebots an. |
Presse-InformationenPressemitteilungen Pressematerialien Pressekonferenz |