Diskurze

Die 2024 eingeführte Reihe Diskurze wird auch in ihrer dritten Ausgabe den Dialog zwischen Filmkunst, Publikum, gesellschaftspolitischen Themen und aktuellen weltweiten Entwicklungen fördern. In diesem Jahr kuratiert der renommierte Regisseur und Schauspieler Husam Chadat das Carte Blanche-Programm.

Programm 1 - Blickwinkel

Filmstill von Dirty Care

DIRTY CARE - ©

DIRTY CARE - ©

DIRTY CARE - ©

DIRTY CARE

Regie: Isa Schieche | Österreich 2025 | Dokumentarfilm | Farbe | 17 Min. 

DIRTY CARE beschreibt die Widerständigkeit gegen transphobe Gewalt als Arbeit, die Betroffene leisten müssen. Dabei zeigt der Film nicht nur Handlungsmöglichkeiten zur Gegenwehr auf, sondern fragt auch: Wer darf sich wehren?

Filmstill von BLIND INS AUGE

BLIND INS AUGE - © Realillusion Kheirabadi&Sepahnia GbR

BLIND INS AUGE - © Realillusion Kheirabadi&Sepahnia GbR

BLIND INS AUGE - © Realillusion Kheirabadi&Sepahnia GbR

BLIND INS AUGE

Regie: Atefeh Kheirabadi, Mehrad Sepahnia | Deutschland, Iran 2025 | Dokumentarfilm | Farbe | 20 Min. | Farsi, Arab., Kurd., Dt., mit dt. UT 

Die gezielten Verletzungen der Augen von Demonstrierenden während der Proteste 2022/23 im Iran offenbaren eine Form staatlicher Gewalt, die den Blick selbst zum Ziel hat. In der Montage des Films verschränken sich subjektive und dokumentarische Spuren zu einer filmischen Suche nach der politischen Kraft des Sehens und dem Angriff auf das Sichtbare selbst.

Filmstill OCCHIO

OCCHIO - © Giulia Falciani

OCCHIO - © Giulia Falciani

OCCHIO - © Giulia Falciani

OCCHIO

Regie: Giulia Falciani | Deutschland 2024 | Animationsfilm | Farbe | 6 Min. | Italienisch |

Ein wichtiges Sinnesorgan, das Auge, ist beschädigt. Der zermürbende Heilungsprozess führt uns auf eine innere Bewusstseinsreise voller Schmerz, Zerbrechlichkeit und seelischer Unruhe. Und scheinbar tragen auch Aberglaube und Hexerei zusätzlich zur Besserung bei.

Filmstill LES RITES DES PASSAGE

LES RITES DES PASSAGE - ©

LES RITES DES PASSAGE - ©

LES RITES DES PASSAGE - ©

LES RITES DE PASSAGE

Regie: Florian Fischer, Johannes Krell | Deutschland 2025 | Experimentalfilm | Farbe | 14 Min. 

Eine Aschewolke landet sanft in den Wogen eines Flusses. Ins Innere eines Baumes dringt Licht durch Myriaden von Löchern. Monokulturelle Wälder werden von Parasiten befallen und bilden nun den Nährboden für kommende Lebensformen. Ein Film über irdische und mythologische Passagen vom Werden und Vergehen.

Filmstill PERSEIDAS

PERSEIDAS - © Sixpackfilm

PERSEIDAS - © Sixpackfilm

PERSEIDAS - © Sixpackfilm

PERSEIDAS

Regie: Natalia del Mar Kašik | 2025 | Experimentalfilm | Farbe | 10 Min. | Kein Dialog 

In einer lauen Sommernacht tanzt eine Gruppe von Mädchen durch den Wald. Vollständig bei Nacht auf analogem Film gedreht, entwickelt sich PERSEIDAS zu einer feinfühligen Inszenierung von Licht. Der Film beleuchtet die Wichtigkeit weiblicher Gemeinschaft und fängt die Kontinuität essenzieller Verbindungen ein – zwischen Film und Licht genauso wie zwischen Girlhood und Freundinnenschaft.

Filmstill THE IN THE HEAD FILM

THE IN THE HEAD FILM - ©

THE IN THE HEAD FILM - ©

THE IN THE HEAD FILM - ©

THE IN-THE-HEAD FILM

Regie: Konstantin von Sichart | Deutschland 2025 | Experimentalfilm | Farbe | 11 Min. 

Ein assoziativ-sprunghafter Animationsfilm über das Leben mit einem neurodivergenten Geist: zu viele Ideen, zu wenig Ruhe. THE IN-THE-HEAD FILM taucht ein in den inneren Lärm eines Filmemachers, der alles zugleich will – und beinahe daran zerbricht.


 

Programm 2 - Differenz und Wiederholung

Filmstill UNSERE NATUR

UNSERE NATUR - © Marlene Denningmann

UNSERE NATUR - © Marlene Denningmann

UNSERE NATUR - © Marlene Denningmann

UNSERE NATUR

Regie: Marlene Denningmann | Deutschland 2025 | | Farbe | 30 Min.

Ein Gebüsch tanzt durch eine leere Schule, Jugendliche versammeln sich in einem Stuhlkreis. Die Schulglocke läutet und ein Kennenlernspiel beginnt. In Zusammenarbeit mit Hamburger Jugendlichen schaut der Film hinter die Kulissen: Was passiert eigentlich bei einem Workshop für Sexualkunde?

Filmstill DIE TOTEN VOM PREDIGERSTUHL

DIE TOTEN VOM PREDIGERSTUHL - ©

DIE TOTEN VOM PREDIGERSTUHL - ©

DIE TOTEN VOM PREDIGERSTUHL - ©

DIE TOTEN VOM PREDIGERSTUHL

Regie: Sebastian Bobik | Österreich 2025 | Dokumentarfilm | Farbes/w | 32 Min. | Uraufführung

Am 15. Juli 1934 fand im Wienerwald eine illegale, sozialistische Versammlung zum Gedenken an die Toten des Justizpalastbrandes 1927 statt. Als die faschistische Polizei diese entdeckte, eröffnete sie das Feuer und tötete zwei junge Männer. 90 Jahre später sind die Spuren dieses Ereignisses verwischt. Der Film sucht anhand von Texten aus offiziellen Quellen, Protokollen und Zeugenaussagen nach Resten der Vergangenheit.

Ein Mann schaut durch einen Türspalt.

DAGGI - © Daniel Hopp/Ania Maria Wanda

DAGGI - © Daniel Hopp/Ania Maria Wanda

DAGGI - © Daniel Hopp/Ania Maria Wanda

DAGGI

Regie: Daniel Hopp | Deutschland 2025 | | Farbe | 21 Min. | Uraufführung

Regisseur Daniel Hopp und seine Nachbarin Daggi, eine ehemalige Privatdetektivin aus Ost-Berlin, untersuchen den Tod seines Vormieters. Daggi bringt nicht nur eine scharfe Beobachtungsgabe mit, sondern auch eine eigene Geschichte von Flucht, Bruchstellen und misstrauischer Fürsorge mit. Während ihrer Recherche verschränken sich ihre beiden Biografien immer mehr – verstärkt durch einen Schauspieler, der Hopp verkörpert und das Geschehen auf eine reflexive Metaebene hebt.


 

Programm 3 - Reperkussion

Der Filmblock - REPERKUSSION - findet mit freundlicher Unterstützung von und in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung statt.

Filstill SCHWANENSEE

SCHWANENSEE - ©

SCHWANENSEE - ©

SCHWANENSEE - ©

SCHWANENSEE

Regie: Stella Deborah Traub | Deutschland 2025 | Experimentalfilm | Farbe | 5 Min. 

Wenn wir krank sind, wünschen wir uns oft nur eines: endlich wieder gesund zu sein. Die Filmemacherin erblickt einen Schwan im Ententeich und träumt – mit der Long Covid Diagnose im Gepäck – vom scheinbar fernen Reich der Gesunden. Ein essayistischer Film über verzauberte Kranke und Vögeln, die von anderen Welten träumen.

Filmstill GUOCHANG

GUOCHANG - © Nana Xu

GUOCHANG - © Nana Xu

GUOCHANG - © Nana Xu

GUOCHANG (果场)

Regie: Nana Xu | Deutschland, China 2025 | Dokumentarfilm | Farbe | 29 Min. | Chinesisch 

Das Dorf Guochang („Obsthof“) entstand während der chinesischen Kulturrevolution (1966-76) als Arbeitslager – aufgebaut von Häftlingen, darunter auch dem Vater der Regisseurin. Später wurden die Spuren verwischt: Der Ort war zeitweise zugleich Dorf und Gefängnis, später sogar ein Drogenbehandlungszentrum. Der Film richtet sich gegen das Vergessen und Verschweigen und versucht, den Geistern der Verstorbenen und Verschwundenen eine Form von Erlösung zu geben.

Filmstill STUPOR

STUPOR - © Leonie Kellein

STUPOR - © Leonie Kellein

STUPOR - © Leonie Kellein

STUPOR

Regie: Leonie Kellein | Deutschland 2024 | Experimentalfilm | Farbe | 16 Min. | Engl. mit dt. und engl. UT 

Ein lebensbedrohlicher Moment, als gemeinsames Reenactment auf einer Eisfläche inszeniert: ein Augenblick, in dem „etwas dabei ist zu passieren“ – gedehnt, verlangsamt, fast schwebend.

Filmstill AUS DER FERNE

AUS DER FERNE - © Yannick Hasse

AUS DER FERNE - © Yannick Hasse

AUS DER FERNE - © Yannick Hasse

AUS DER FERNE

Regie: Hoàng Quỳnh Nguyễn, Benjamin Hujawa | Deutschland 2024 | Dokumentarfilm | Farbe | 17 Min. | Deutsch, Vietnamesisch

Die in Deutschland geborene Anna hat ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater Hung und dessen Geburtsland Vietnam. Hungs traditionelle Vorstellungen und Werte widersprechen Annas Lebenszielen. Der gegenseitige Kontakt ist auf ein Minimum beschränkt. Als sie durch eine Reportage herausfindet, dass er 1992 von rassistisch motivierten Anschlägen in Rostock betroffen war, sieht sie sich plötzlich mit Hungs Kultur und Geschichte konfrontiert – und damit auch mit ihren eigenen Gefühlen zu ihm.

Filmstill RÜCKBLICKEND BETRACHTET

RÜCKBLICKEND BETRACHTET - ©

RÜCKBLICKEND BETRACHTET - ©

RÜCKBLICKEND BETRACHTET - ©

RÜCKBLICKEND BETRACHTET

Regie: Mila Zhluktenko & Daniel Asadi Faezi | Deutschland 2025 | Dokumentarfilm | Farbe | 15 Min. 

Arbeitsmigrant:innen bauen ein Einkaufszentrum für die Olympischen Spiele 1972 in München. Im Jahr 2016 wird derselbe Ort zum Schauplatz eines rassistischen Anschlags. „Und jetzt dieser Hass“, stellt eine Frau in Sohrab Shahid Saless' Film EMPFÄNGER UNBEKANNT (1983) fest.


 

MOP-CARTE BLANCHE HUSAM CHADAT

HAUT UND HAAR

Regie: Beryl Schennen | Deutschland 1996 | Spielfilm | s/w | 8 Min. 

Dank an das Filmerbe des CreatiF Centers der Hochschule für Fernsehen und Film München für die Möglichkeit, diesen Film auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis vorzuführen.

TANGO BERLIN

Regie: Florian Gallenberger, Germán Kral | Deutschland 1997 | Spielfilm | s/w | 6 Min. | Ohne Dialog 

Dank an das Filmerbe des CreatiF Centers der Hochschule für Fernsehen und Film München für die Möglichkeit, diesen Film auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis vorzuführen.

SURPRISE!

Regie: Veit Helmer | Deutschland 1995 | Spielfilm | Farbe | 6 Min. | ohne Dialog 

Zwei Menschen sitzen an einem Tisch

BEOBACHTER - © Lasha Otkhmezuri

BEOBACHTER - © Lasha Otkhmezuri

BEOBACHTER - © Lasha Otkhmezuri

BEOBACHTER

Regie: Lasha Otkhmezuri | Georgien 1994 | Spielfilm | | 10 Min. | Georg., mit engl. UT 

Zwei Männer schauen nach oben

PARLEZ-MOI D'AMOUR - © DIF

PARLEZ-MOI D'AMOUR - © DIF

PARLEZ-MOI D'AMOUR - © DIF

PARLEZ-MOI D'AMOUR

Regie: Filippos Tsitos | Deutschland 1994 | Spielfilm | Farbe | 12 Min. | Russ., Griech., mit dt. UT 

COMING OUT

Regie: Carsten Strauch | Deutschland 1996 | Spielfilm | Farbe | 13 Min. 

A ALMA DO NEGÓCIO

Regie: José Roberto Torero | Brasilien 1996 | Spielfilm | Farbe | 8 Min. | Port., mit dt. UT 

Watchlist & Diskurze sowie das Carte Blanche-Programm von Husam Chadat

DIE HOCHZEIT (DE 1997) von Husam Chadat aus dem Programm „Diskurze Carte Blanche“ - Copyright: Husam Chadat

DIE HOCHZEIT (DE 1997) von Husam Chadat aus dem Programm „Diskurze Carte Blanche“ - Copyright: Husam Chadat

DIE HOCHZEIT (DE 1997) von Husam Chadat aus dem Programm „Diskurze Carte Blanche“ - Copyright: Husam Chadat

DIE HOCHZEIT

Regie: Husam Chadat | Deutschland 1997 | Spielfilm | | 6 Min. | Dt., Türk., Span. mit Engl. UT 

Dank an das Filmerbe des CreatiF Centers der Hochschule für Fernsehen und Film München für die Möglichkeit, diesen Film auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis vorzuführen.


 

Tickets

Hier geht es zu allen Informationen über die Tickets für die kommende 47. Ausgabe des Filmfestival Max Ophüls Preis, das vom 19. bis 25. Januar 2026 in den Kinos in Saarbrücken und Umgebung stattfinden wird.

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