Vitamin G – Wie eine neue Genrelust das Erzählen belebt

Samstag, 27. Januar 2018, 11 bis 12.30 Uhr, Lolas Bistro

GUTLAND von Govinda von Maele - (c) Gutland

GUTLAND von Govinda von Maele - (c) Gutland

GUTLAND von Govinda von Maele - (c) Gutland

Stilistisch auffällig am vorliegenden Jahrgang des deutschsprachigen Nachwuchsfilms ist das Erzählen unter Verwendung filmsprachlicher Mittel aus dem Gestaltungskanon des Genrefilms. In zahlreichen Filmen finden sich mal mehr, mal weniger deutliche Referenzen an Westernfilm, Horror, Mystery und Polizeithriller. Mögen die Filme seitens Dramaturgie und Sujet auch dem Drama, der Komödie oder dem Coming-of-Age entsprechen, so werden sie zunehmend mit Mitteln des Genres erzählt. 

Das klare und stereotype Schwarzweiß des Westernfilms, das Explizite des Horrorfilms – in Gestalt mal exploitativer, mal dramaturgisch legitimierter Gewaltdarstellungen – oder die Kultur der Angstpflege des Thrillers eignen sich hervorragend, um gesellschaftspolitische Aspekte unserer Zeit zu thematisieren, ohne sie direkt zu erzählen. Die Mittel des lange als oberflächlich und populär verschrienen Genrefilms sind nach der Pflege durch Regisseure wie Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold endlich fest im Werkzeugkoffer der neuen Regiegeneration installiert. Aber inwiefern spiegeln sie auch den Puls der Zeit?

Unterstützt von BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG und MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, ARBEIT, ENERGIE UND VERKEHR SAARLAND

 

Gäste

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Lukas Feigelfeld (HAGAZUSSA)

Geboren 1986 in Wien. Studierte Photographie und audiovisuelle Medien in Wien und begann 2007 sein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 2010 gründete er, zusammen mit der Kamerafrau Mariel Baqueiro, das Filmproduktionsbüro Retina Fabrik. HAGAZUSSA ist sein Abschlussfilm.

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Nils Loof (JENSEITS DES SPIEGELS)

Geboren 1970 in Langenhagen. Er studierte an der Kunsthochschule Kassel Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film und Fernsehen. Seit 1991 ist er als Regisseur und Autor tätig und gründete 1994 seine eigene Produktionsfirma. Von 1999 bis 2009 arbeitete er zudem als Kameramann. Seit 2016 ist er Professor für Filmgestaltung in Theorie und Praxis an der Hochschule Hannover.

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Govinda van Maele (GUTLAND)

Geboren 1983 in Luxemburg. Er machte eine Ausbildung in der Firma des Regisseurs und Produzenten Pol Cruchten, wo er als Regieassistent, Casting-Assistent und Fotograf arbeitete. Seine Kurzfilme liefen erfolgreich auf internationalen Festivals. 2014 gründete er gemeinsam mit dem Produzenten Gilles Chanial und Jean-Louis Schuller die luxemburgische Produktionsfirma Les Films Fauves.

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Isa Prahl (1000 ARTEN DEN REGEN ZU BESCHREIBEN)

Geboren 1978. Sie studierte zunächst Grafikdesign in Hamburg sowie Literatur, Kultur und Medien in Siegen. Nach einem Redaktionsvolontariat begann sie eine Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ihr Social Spot ARMUT KENNT VIELE GESCHICHTEN gewann u. a. den Young Director Award in Cannes. Ihr Abschlussfilm AUSREICHEND (2012) wurde mit dem First Steps Award ausgezeichnet. 2012 erhielt sie den Förderpreis des Landes NRW.

Moderation

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Urs Spörri

Urs Spörri kuratiert Filmreihen im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt und ist als Moderator tätig für Filmfestivals. Darüber hinaus schreibt er Kolumnen für Filmmagazine wie kino-zeit.de und epd film. Aktuell tourt er mit seinem Vortrag „Donald Trump, der Schauspieler“ durch die Republik.